Novomatic kauft weiter

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Novomatic ist größter Casinos-Einzelaktionär: Auch die Uniqa-Versicherung verkauft ihre Anteile.

Wien. Die Novomatic ist seit Dienstag größter Einzelaktionär der teilstaatlichen Casinos Austria. Möglich wurde dies, weil die Uniqa-Versicherung ihren Anteil an den Casinos an die Novomatic verkauft hat. Die Novomatic hält nun 39,5Prozent an der Glücksspielgesellschaft. Die öffentliche Hand ist über die Staatsholding ÖBIB zu rund 33Prozent an den Casinos beteiligt.

Der Erwerb der Casinos-Anteile durch die Novomatic muss allerdings noch gesellschaftsrechtlich und kartellrechtlich genehmigt werden.

Die zu Raiffeisen gehörende Uniqa begründete den Verkauf ihrer Casinos-Anteile mit der Konzentration auf ihr Kerngeschäft, Versicherungen.

Bereits in den vergangenen Tagen haben andere Casinos-Aktionäre ihre Anteile der Novomatic angedient. Am Wochenende wurde bekannt, dass sich die MTB Privatstiftung und die Leipnik-Lundenburger Invest ebenfalls von ihren Casinos-Beteiligungen trennen.

Die Miteigentümer der Casinos Austria sind über ein Syndikat miteinander verbunden und haben gegenseitige Vorkaufsrechte. Wenn einer der Anteilseigner verkaufen will, haben die anderen das Recht, die Anteile zum gleichen Preis wie der neue Bieter aufzugreifen.

Noch im Frühjahr hatte ÖVP-Finanzminister Hans Jörg Schelling die Vollverstaatlichung der Casinos angestrebt. In einem ersten Schritt übernahm Schelling mit der ÖBIB jenen Drittelanteil, den die Oesterreichische Nationalbank über die Münze an den Casinos hielt. Im Anschluss legte der Finanzminister ein 350 Mio. Euro schweres Angebot für die gesamte Casinos Austria (also 230 Mio. Euro für die restlichen 66 Prozent). Die anderen lehnten dieses Angebot aber als zu gering ab. Dass die ÖBIB nun ihre Staatsanteile auch gleich an die Novomatic verkauft, „glaube ich nicht“, sagte der Finanzminister Montagabend in der „ZiB2“. Eher würde man an einen anderen Partner verkaufen. (ag./red.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 29.07.2015)

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