Österreicher gründen immer häufiger Unternehmen

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Im ersten Halbjahr gab es den höchsten Zuwachs bei Neugründungen seit 2010. Die überbordende Bürokratie wird von Jungunternehmern am häufigsten kritisiert.

In den ersten sechs Monaten 2015 haben wieder mehr Österreicher den Sprung in die Selbstständigkeit gewagt. Die Zahl der Unternehmensneugründungen stieg von 15.018 im Vergleichszeitraum 2014 auf 15.264, erhob die Wirtschaftskammer (WKÖ). "Das ist der höchste Wert seit fünf Jahren. Gleichzeitig ist die Zahl der Insolvenzen gesunken", so WKÖ-Präsident Christoph Leitl.

Im Schnitt waren die Neo-Unternehmer heuer 37,3 Jahre alt. Mit 57,7 Prozent sind erneut deutlich mehr Männer als Frauen unter die Selbstständigen gegangen. Die meisten Unternehmensgründungen gab es in der Sparte Gewerbe und Handwerk mit 42 Prozent, gefolgt vom Handel sowie Information und Consulting. Für das Gesamtjahr 2015 geht die Wirtschaftskammer von einer Steigerung der Gründungen von 28.211 im Jahr 2014 auf hochgerechnet über 28.500 aus.

"Die Stimmung bei den Gründern hat sich deutlich verbessert", so Leitl. Nur neun Prozent der Neuunternehmer fühlten sich in die Selbstständigkeit gedrängt - dieser Wert sei seit Jahren konstant. Der WKÖ-Chef führt das auch auf die Arbeit seines Hauses zurück. "Pro Jahr haben wir 198.000 Kontakte mit Gründern. Daraus entwickeln sich mehr als 46.000 Beratungen des Gründerservice der Wirtschaftskammer."

Höchste Überlebensrate in Europa

Österreichs Neo-Unternehmen hätten die höchste Überlebensrate in Europa. Nach fünf Jahren existierten sieben von zehn Betrieben noch in Gründerhand. Der Europaschnitt liege bei 50 Prozent. Ein paar Unternehmensgründer kämen laut Leitl auch aus der Arbeitslosigkeit. "Das AMS hat hier gute Programme. Fünf Prozent der Gründer haben das in Anspruch genommen."

Handlungsbedarf sieht Leitl bei der überbordenden Bürokratie. "Laut einer Umfrage der Jungen Wirtschaft stufen 54 Prozent der Jungunternehmer Österreich als sehr bürokratisch ein", gibt der WKÖ-Präsident zu bedenken. "Das Motto muss sein: Lasst sie arbeiten und beratet sie, anstatt mit der Strafkeule zu kommen." Oft würden Unternehmern existenzgefährdende Bußgelder aufgebrummt, das dürfe nicht sein.

(APA)

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