Der Konzern verkauft 30 Prozent am Ölfeld Rosebank. Ein Strategieschwenk sei das nicht, heißt es.
Wien. Der neue OMV-Chef Rainer Seele macht Teile des Nordseegeschäfts des Unternehmens zu Geld. Wie Reuters berichtet, soll die OMV sich von bis zu 30 Prozent des britischen Ölfelds Rosebank trennen. Als möglicher Kaufpreis werden 450 Millionen Euro genannt. Erst vor zwei Jahren hatte das Unternehmen im Rahmen seiner strategischen Zukäufe in der Nordsee um 30 Prozent aufgestockt. Das Unternehmen kommentierte die Verkaufsgerüchte nicht.
Dass die OMV aber nicht allein als Hälfteeigner des Zehn-Milliarden-Projekts bleiben wolle, war bekannt. Der mögliche Verkauf sei daher auch „kein Strategieschwenk“, versichert das Unternehmen.
Auch etwas weiter südlich auf dem Kontinent zog sich die OMV am gestrigen Mittwoch zurück. Nach heftigen Protesten der lokalen Bevölkerung entschied das Unternehmen, doch nicht vor der kroatischen Küste nach Öl und Gas zu bohren. Die OMV hatte sich gemeinsam mit dem US-Partner Marathon Oil (60 Prozent) die Rechte an sieben von zehn Erdölfeldern in der Adria gesichert.
Als Grund nennt die OMV „wirtschaftliche Rahmenbedingungen“ wie den niedrigen Ölpreis, die Investitionen schwierig machten. Lokalen Medienberichten zufolge war auch die ungelöste Grenzfrage zwischen Kroatien und Montenegro ein Hemmschuh für das Projekt. (auer)
("Die Presse", Print-Ausgabe, 30.07.2015)