Der Stromkonzern verdient im ersten Halbjahr trotz sinkender Preise deutlich mehr Geld als im Vorjahr. Entscheidend zur Ergebnisverbesserung beigetragen hat das laufende Sparprogramm.
Wien. Der Ausstieg aus zahlreichen Gas- und Kohlekraftwerken macht sich für den Verbund bezahlt. Ohne die Verlustbringer in Frankreich und Teilen Österreichs schaffte es der Konzern, im ersten Halbjahr wieder Tritt zu fassen. Trotz stark sinkender Großhandelspreise auf dem Strommarkt stieg das Ergebnis um fast 250 Prozent auf 196,3 Mio. Euro, der operative Gewinn kletterte um 38 Prozent auf 489 Mio. Euro. Diese gute Entwicklung verdankt das Unternehmen jedoch zu einem großen Teil Einmaleffekten, wie etwa der Auflösung von Rückstellungen für Verfahren aus dem Netzbereich. Um Einmaleffekte bereinigt stieg der Gewinn noch um 72 Prozent, der operative Gewinn um fünf. Der Umsatz blieb stabil.
Entscheidend zur Ergebnisverbesserung beigetragen hat auch das laufende Sparprogramm des Energiekonzerns. In den drei Jahren bis Ende 2015 wird der Verbund 500 Mitarbeiter (derzeit rund 3000) abgebaut und 165 Millionen Euro eingespart haben. Nicht nur der sinkende Personalstand schont die Bilanzen, auch Effizienzsteigerungen bei den 127 Wasserkraftwerken des Unternehmens leisten ihren Beitrag.
Vorbei ist der Spardruck mit Ende des Jahres noch nicht: „Sparen hat immer Saison“, sagte Verbund-Chef Wolfgang Anzengruber bei der Präsentation der Halbjahreszahlen. Doch mittlerweile habe sich der Verbund auf die niedrigeren Strompreise eingestellt und könne damit leben. (auer)
("Die Presse", Print-Ausgabe, 30.07.2015)