Bank Austria: Trotz Ukraine-Lasten knapp 500 Millionen Gewinn

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Die Ukrsotsbank steht zum Verkauf an. Bei der Russland-Tochter hingegen wurden zum Halbjahr die Pläne sogar übertroffen.

Die Krise in der Ukraine strapaziert weiterhin die Bilanz der Bank Austria. Die Tochterbank in der Ukraine (Ukrsotsbank) hat das Bank-Austria-Konzernergebnis im ersten Halbjahr 2015 mit 202 Millionen Euro belastet. Das berichtete die Bank am Donnerstag. Dagegen habe die russische Tochter trotz schwacher Konjunktur und Russland-Sanktionen weiter "substanzielle" Gewinne geliefert.

In Russland seien die Ergebnis-Planannahmen für die ersten sechs Monate sogar übertroffen worden, schreibt die Bank. Das Geschäft insgesamt war in Russland leicht rückläufig. Einziger Wermutstropfen im Portfolio der Osttöchter ist nach Bankangaben die defizitäre Ukraine-Tochter. Die Ukrsotsbank ist seit längerem zum Verkauf gestellt.

Bankchef Willibald Cernko hob hervor, dass die Gruppe in Osteuropa insgesamt weiterhin signifikante Gewinne erwirtschafte. Das Geschäftsmodell bezeichnet er als krisenfest und profitabel. Die breite Diversifikation über viele Märkte mache es möglich, trotz Sonderbelastungen unterm Strich noch immer eine halbe Milliarde Euro zu verdienen.

Höhere Rückstellungen für Kredite

Als Nettogewinn (Konzernergebnis nach Steuern) weist die Bank Austria für die ersten sechs Monate 489 Mio. Euro aus. Das war ein Rückgang um 37,2 Prozent gegenüber dem ersten Semester im Vorjahr. Im zweiten Quartal lag der Nettogewinn mit 291 Mio. Euro leicht höher als im ersten Quartal (198 Mio. Euro). Für notleidende Kredite wurde primär in Osteuropa im zweiten Quartal mehr zur Seite gelegt, insbesondere im Ukraine- und Russland-Geschäft, aber auch in Tschechien, Kroatien und Rumänien.

Der Netto-Zinsertrag war heuer bis Juni in Summe rückläufig. Bei den Bankenabgaben sieht der Vorstand die Schmerzgrenze schon überschritten. Am Vormittag werden in der Halbjahrespressekonferenz die Entwicklungen erläutert. Im Vorjahr hatte die Bank Erlöse aus Immo-Verkäufen verbucht. Auch andere nicht-operative Sondereffekte verzerrten Vorjahresvergleiche, wird betont.

(APA)

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