Drogeriekette dm verbannt kostenlose Plastiksackerl

Das neue Sackerlsortiment bei dm
Das neue Sackerlsortiment bei dmdm
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Als Alternative werden Kunden Pfandsackerl aus Baumwolle um 75 Cent angeboten. Große Plastik-Tragetaschen kosten 20 Cent.

Die Drogeriemarktkette dm verbannt kleine Plastiksackerl, die bisher kostenlos an der Kassa zum Abreißen zur Verfügung standen, aus ihren Filialen. Man wolle unnötigen Plastikmüll vermeiden, berichtete das Unternehmen am Montag. Die einzelnen Läden stellen sukzessive um, sobald alle Restbestände aufgebraucht sind. Als Alternative werden Kunden Pfandsackerl aus Baumwolle um 75 Cent angeboten.  Der Bann betrifft auch keine großen Plastik-Tragetaschen - die gibt es weiter um 20 Cent bei dm zu kaufen.

Der Konzern mit Firmensitz in Wals bei Salzburg bestellte eigenen Angaben nach beim Lieferanten zuletzt jährlich rund neun bis zehn Millionen Stück der leichten Tragetaschen. "Wir möchten ein klares Statement für den Umweltschutz setzen", sagte dm-Geschäftsführer Harald Bauer in einer Aussendung. Kunden hätten nach Tests positiv auf den kompletten Verzicht reagiert. Bei einem APA-Lokalaugenschein in der Stadt Salzburg berichteten Kassierinnen allerdings von vereinzelten Beschwerden.

Die EU hat ihren Mitgliedsstaaten in einer Richtlinie vom April 2015 freigestellt, kostenlose Plastiksackerl bis Ende 2018 zu verbieten oder die Zahl der verbrauchten Sackerl bis Ende 2019 auf 90 pro Einwohner zu reduzieren. Je nach dem, wie Österreich oder andere Staaten - dm ist in insgesamt zwölf Ländern vertreten - die EU-Richtlinie umsetzen, wäre die Drogeriemarktkette frühestens in dreieinhalb Jahren mit einem Verbot konfrontiert.

Österreich: Drittniedrigster Wert in der EU

Der jährliche Verbrauch an Tragetaschen aus Plastik wird laut EU-Kommission mit 100 Milliarden Stück in der EU beziffert. Die große Mehrheit davon, nämlich 89 Prozent, werde nur einmal verwendet. Österreich steht in der Statistik übrigens recht gut da: Hierzulande lag der Pro-Kopf-Verbrauch laut den EU-Kommissionszahlen von 2010 bei 51 Stück - der drittniedrigste Wert unter allen EU-Staaten. Allerdings wurden von diesen 51 Sackerln 45 nur ein einziges Mal verwendet.

(APA)

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