OMV: Ölpreisverfall lässt Umsatz deutlich sinken

(c) fabry
  • Drucken

Der erzielte Rohölpreis des Konzerns lag um 44 Prozent geringer als vor einem Jahr. Libyen und Jemen belasten weiter.

Der Öl- und Gaskonzern OMV hatte auch im zweiten Quartal mit dem Ölpreis-Verfall zu kämpfen. Der Umsatz war mit 5,726 Milliarden Euro um 38 Prozent geringer als im Vergleichsquartal 2014, obwohl die Produktion auf 307.000 Barrel pro Tag stieg. Das Betriebsergebnis (Ebit) fiel mit 222 Millionen Euro um vier Prozent geringer aus, im Halbjahr hat es sich aber auf 451 Millionen Euro halbiert, wie das Unternehmen bekannt gab.

Obwohl sich der Ölpreis im zweiten Quartal gegenüber dem Jahresbeginn etwas verbessert hat, lag der durchschnittlich erzielte Rohölpreis des Konzerns um 44 Prozent geringer als vor einem Jahr. Der durchschnittlich erzielte Gaspreis in Dollar sank gegenüber dem zweiten Quartal 2014 um 22 Prozent.

Seele: "Geschäftsmodell bewährt"

In diesem Umfeld habe sich das integrierte Geschäftsmodell der OMV bewährt, erklärte der neue Vorstandschef Rainer Seele heute Mittwoch laut Aussendung. "Während sich das Upstream-Ergebnis verringerte, schaffte es der Geschäftsbereich Downstream, diesen Rückgang in Q2/15 fast vollständig auszugleichen."

Upstream, also in der Produktion, halbierte sich das Betriebsergebnis (EBIT) im zweiten Quartal gegenüber dem Vorjahresquartal auf 106 Mio. Euro, im Halbjahresvergleich brach es sogar um 83 Prozent auf 135 Mio. Euro ein. Im Geschäftsbereich Downstream, in dem jetzt die beiden früheren Bereiche Gas und Power sowie Raffinerien und Marketing zusammengeschlossen sind, verbesserte sich das EBIT im zweiten Quartal um 70 Prozent auf 140 Mio. Euro, im Halbjahr wurde es sogar auf 357 Mio. Euro verdoppelt. Zum guten Downstream-Ergebnis haben vor allem die Raffinerien stark beigetragen. Dem hat die Wertminderung des türkischen Gaskraftwerks Samsun entgegengewirkt. Für die Netto-Sondereffekte von -194 Mio. Euro ist die Samsun-Wertberichtigung hauptsächlich verantwortlich.

Weiter Sorgen um Libyen

Der Ebit-Beitrag der rumänischen Tochter OMV Petrom sank im Halbjahresvergleich von 470 Mio. auf 288 Mio. Euro, hauptsächlich wegen des niedrigen Ölpreises. Der Beitrag der Beteiligung Borealis wird im Finanzerfolg des OMV-Konzerns ausgewiesen und betrug im 2. Quartal 127 Mio. Euro (nach 51 Mio. Euro).

Sorgen macht der OMV nach wie vor die kritische Sicherheitslage in Libyen und im Jemen - ohne den Beitrag dieser beiden Länder wird für das Gesamtjahr ein Produktionsniveau von 300.000 boe/d (Barrel Öl-Äquivalente/Tag) erwartet.

(APA)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.