OeNB bestätigt schwache Wachstumsprognose für 2015

Austrian National Bank Governor Nowotny presents the bank's 2015-2017 economic forecast for Austria
Austrian National Bank Governor Nowotny presents the bank's 2015-2017 economic forecast for AustriaREUTERS
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Heuer soll Österreichs Wirtschaft um 0,7 Prozent wachsen. Damit liegt das Land deutlich unter dem Durchschnitt der Eurozone.

Die Oesterreichische Nationalbank (OeNB) hat ihre Wachstumsprognose für Österreich für das laufende Jahr von 0,7 Prozent bestätigt. Das Wachstum liege aber unter dem Durchschnitt der Eurozone, was zusätzliche Impulse verlangen könne, sagte OeNB-Gouverneur Ewald Nowotny am Freitag in Alpbach. Die Auftragseingänge der Unternehmen seien wieder positiv. "Wir haben eine bessere Wirtschaftslage als vor der Krise, im Vergleich aber ein schwaches Wachstum", so Nowotny. Bei den Unternehmen und Haushalten in Österreich könne eine Zunahme der Kredite beobachtet werden. Dies sei "ein gutes Zeichen", weil es sich um einen Vorlaufindikator handle.

"Müssen uns breiter aufstellen"

Der OeNB-Gouverneur sprach sich auf Nachfrage nicht für ein Konjunkturpaket aus, sondern verwies auf "längerfristige Entwicklungen", die nicht von heute auf morgen stattfinden. Von den internationalen Entwicklungen, etwa in China, könnte etwa der Automobilzuliefersektor in Österreich betroffen sein. "Wir müssen uns breiter aufstellen." Den Zusammenhang zwischen Industrie und Forschung müsse man "sehr viel stärker betonen" und auch die Clusterbildung forcieren.

Angesichts der Wachstumsschwäche plädierte Nowotny dafür, die öffentliche Administration und Bürokratie zu überprüfen. Die Verbesserung des Zusammenspiels zwischen Bund, Ländern und Gemeinden sei "eine sehr gute Aufgabe für die Sozialpartner". Auch die Finanzierung des Sozialsystems könnte auf eine wachstumsfreundlichere Weise erfolgen.

Nowotny fordert rasche Wohnbauinitiative

Nowotny erinnerte daran, dass auch der Wohnbau ein wichtiger Konjunkturträger sei. Die Wohnbauinitiative der Regierung sei noch nicht umgesetzt. Dies müsse "möglichst rasch" geschehen. Es gebe in manchen Städten, etwa Wien, "einen erheblichen Bedarf".

Als positiv für Österreich bezeichnete der OeNB-Gouverneur die Entwicklung in Osteuropa. Die Wirtschaftsforscher rechnen dort heuer mit einem "robusten Wachstum" von 3,3 Prozent. Die negative Wirtschaftsentwicklung in Russland und der Ukraine sollte "man in der Bedeutung für Österreich nicht überschätzen", so Nowotny.

(APA)

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