Ökonom erwartet nicht mehr Schwarzarbeit durch Flüchtlinge

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Selbst bei mehr illegaler Beschäftigung entstehe kein Schaden für die Wirtschaft, sagte der Linzer Wirtschaftsprofessor Schneider. Es würden auch keine offiziellen Jobs verdrängt.

Der starke Zustrom an Flüchtlingen nährt die Sorgen um die Arbeitsplätze und die Zunahme von Schwarzarbeit. Diese Bedenken werden durch den auf die Berechnung von Schwarzarbeit spezialisierten Linzer Universitätsprofessor Friedrich Schneider nun verworfen. Schneider erwartet durch den Zustrom von Flüchtlingen wenig Probleme für die heimische Wirtschaft. Kurzfristig werde es keinen nennenswerten Anstieg von Schwarzarbeit geben, da die Sprachhürde und Barrieren aus der Mentalität beträchtlich seien, so seine erste Analyse der Situation.

Lange Asylverfahren fördern Schwarzarbeit

Sollten die Asylverfahren länger dauern, dann würde die Bereitschaft, schwarz zu arbeiten, steigen. Aber auch dann erwartet Schneider keine dramatischen Auswirkungen. Denn das schwarz verdiente Geld würde sofort wieder in der offiziellen Wirtschaft ausgegeben. Die Wirtschaft würde wachsen, der Staat zusätzliche Steuereinnahmen lukrieren. "Darüberhinaus ermöglicht es den Flüchtlingen ein besseres Leben. Diese Art der Schwarzarbeit verdrängt praktisch keine offiziellen Jobs", meint Schneider.

Wenn bis zum Jahresende 120.000 Flüchtlinge nach Österreich kommen und dann nach einiger Zeit 100.000 von ihnen schwarz arbeiten und jeder von ihnen 2.000 Euro verdienen würde, dann würde das Volumen der Schattenwirtschaft um 200 Mio. Euro steigen, rechnete Schneider vor. Für Deutschland kommt er bei einer Million Flüchtlingen, von denen 700.000 arbeiten würden, auf ein Schwarzarbeitsvolumen von 1,4 Mrd. Euro.

(APA)

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