Moody's: AUA kommt unter Druck der Billigfluglinien

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THEMENBILD: AUSTRIAN AIRLINES (AUA)APA/HELMUT FOHRINGER
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Billigflieger zielen neuerdings auf Geschäftsreisende. Die Ratingagentur sieht daher auf Kurzstrecken fokusierte Airlines besonders gefährdet, ebenso deren Heimatflughäfen.

Die US-Ratingagentur Moody's sieht Europas Billigfluglinien auf großen Flughäfen am Vormarsch. Regionale Airports und sekundäre Flughäfen von größeren Städten liefen dadurch Gefahr, Flugverkehr und somit Passagiere zu verlieren, teilte die Ratingagentur am Donnerstag zu einem Branchenbericht über Europas Luftfahrt mit. Unter Druck sieht Moody's auch Austrian Airlines (AUA) und den Flughafen Wien.

Europas Billigfluglinien wie Ryanair, EasyJet oder Norwegian haben laut Moody's in den vergangenen zwei Jahren ihre Geschäftsmodelle geändert und sprechen nun verstärkt auch Geschäftsreisende an. In der Folge verlagern sie ihr Flugangebot immer mehr weg von kleinen weiter entfernten Flughäfen hin zu den großen Drehkreuzen und primären Airports. Was für die großen Flughäfen positiv sei, bedeute für die traditionellen Fluggesellschaften einen noch stärkeren Konkurrenzdruck, schlussfolgert die Ratingagentur.

Auch Heimatflughäfen betroffen

Vor allem Kurzstrecken seien für das Geschäftsmodell von Billigfluglinien ideal. "Airlines wie SAS, Austrian Airlines, CSA und Brussels Airlines sind besonders gefährdet", da sie ebenfalls einen starken Fokus auf Kurzstreckenflüge haben, so Moody's. Im Gegensatz zu Ryanair und Co. haben sie aber höhere Kosten zu schultern. In weiterer Folge seien auch die Heimatflughäfen von AUA, SAS, CSA und Brussels anfällig für Kürzungen der traditionellen Airlines. "Flughäfen wie Kopenhagen und Wien, und zu einem geringeren Ausmaß Brüssel, sind einem höheren Risiko ausgesetzt", warnt die Ratingagentur.

Laut Moody's haben die Low-Cost-Airlines ihren Marktanteil in Europa zwischen 2003 und 2014 von 16 auf 41 Prozent mehr als verdoppelt.

(APA)

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