RH: Burgenland fördert ohne Koordination

Schloss Esterházy in Eisenstadt.
Schloss Esterházy in Eisenstadt.(c) APA/ROBERT JAEGER (ROBERT JAEGER)
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Der Burgenländische Landesrechnungshof kritisiert die Förderpraxis des Landes: Es gebe beim Tourismus zu viele Förderstellen.

Eisenstadt. Der Burgenländische Landesrechnungshof (BLRH) kritisiert in einem aktuellen Berich die Förderpraxis des Landes für touristische Marketingmaßnahmen scharf. Mit der Marketingförderung seien zumindest sieben verschiedene Einheiten befasst gewesen, eine Gesamtübersicht über die Maßnahmen habe jedoch nicht vorgelegt werden können.
Auch ein einheitliches Vorgehen der Förderstellen im Rahmen der Förderabwicklung sei „weder ersichtlich noch möglich“ gewesen, heißt es in dem Bericht, der Dutzende Kritikpunkte auflistet. Eine zentrale Stelle zur Koordinierung, Steuerung und Überwachung von touristischen Marketingmaßnahmen habe gefehlt. Zudem seien Förderziele „nicht konkret formuliert“ worden. „Dem können und wollen wir nicht widersprechen“, hieß es dazu aus dem Büro von Tourismuslandesrat Alexander Petschnig (FPÖ), der erst seit Anfang Juli diese Position innehat. Er selbst habe den Rechnungshofbericht in seiner Zeit als FPÖ-Klubdirektor angestoßen. Man plane nun, „alles zu entwirren“, einen One-Stop-Shop für Förderansuchen und eine Förderdatenbank zu errichten. Deren Fehlen war einer der Kritikpunkte des BLRH.

In die Geldvergabe und die Überprüfung des Burgenland Tourismus waren laut BLRH-Bericht zumindest fünf Landesdienststellen involviert, zwischen denen kein standardisierter Informationsaustausch stattgefunden habe. (ag./es)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 09.10.2015)

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