Ticker-Nachlese Gab es ein "SPÖ-nahes Netzwerk" bei der Hypo? Dazu und zu seinen Beratungsleistungen für die Bank wurde der ehemalige Kanzler befragt. "Die Presse" tickerte live.
Kurz zusammengefasst:
Vor dem Hypo-U-Ausschuss waren die Abgeordneten am Mittwoch tief gespalten: Orteten Regierungsparteien und Team Stronach eine Polit-Show, waren sich Grüne und FPÖ einig, dass Alfred Gusenbauer zur Aufklärung wesentlich beitragen kann. Dementsprechend emotional verlief auch die Befragung, die mehrere Male unterbrochen werden musste.
Der ehemalige SPÖ-Bundeskanzler hatte nach seiner Kanzlerschaft zweimal geschäftlichen Kontakt mit der Hypo Alpe Adria, sagte Gusenbauer im U-Ausschuss: Einmal als Vortragender bei einer Hypo-Großkundenveranstaltung. Ein anderes Mal als Hypo-Berater beim Beihilfeverfahren der EU-Kommission im Jahr 2009, weil die Hypo in zwei Ländern - in Österreich und Deutschland - Staatshilfe erhalten hat.
Um die Verstaatlichung (Dezember 2009) sei es bei den Beratungsgesprächen - unter anderem mit Finanzminister Josef Pröll, Staatssekretär Andreas Schieder und FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache - allerdings nie gegangen, betonte Gusenbauer.
Das war für manchen Abgeordneten im U-Ausschuss unverständlich: Immerhin führte Gusenbauer noch bis zum Tag der Verstaatlichung in Sachen Hypo Telefongespräche, wie Akten belegen.
Gusenbauer sagte außerdem, In seiner Zeit als Bundeskanzler (Jänner 2007 bis Dezember 2008) habe es "Gerüchte im Markt" gegeben, dass die Hypo Alpe Adria "eine aggressivere Bank" sei, was das Nehmen von Risiken betreffe. "Spezifische Einblicke hatte ich keine."