Geschenke: Gutscheine werden oft nicht eingelöst

Weihnachtsgeschenke - christmas presents
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Bis zu 55 Prozent der Gutscheine unter 100 Euro lösen die Beschenkten nie ein – Unternehmen bringt das ein Körberlgeld.

Wien. Vor Weihnachten läuft das Geschäft für viele Branchen besonders gut, so machen manche Onlineshops in dieser Zeit bis zu drei Viertel ihres Jahresumsatzes. Dabei erfreuen sich auch Gutscheine großer Beliebtheit: Sie werden von 43 Prozent der Österreicher gern verschenkt.

Welche Vorteile das den Betrieben bringt, zählt das Unternehmen Incert eTourisms via Aussendung auf: Beim Gutscheingeschäft werde nicht gefeilscht, also müssen kaum Rabatte gewährt werden. Und eingelöst werden die Scheine meist erst viel später – oder gar nicht.

Incert eTourisms bietet Gutschein– und E-Commerce-Systeme für Tourismus und Freizeitwirtschaft an, hat also durchaus Interesse daran, deren Vorteile ins rechte Licht zu rücken. Die von dem Unternehmen erhobenen Fakten sind dennoch bemerkenswert: Bei Gutscheinen über 100 Euro bleiben demnach 15 bis 30 Prozent uneingelöst, bei Beträgen unter 100 Euro 20 bis 55 Prozent. Incert nennt das „zusätzliche Einnahmen“ – tatsächlich können Unternehmen diese Beträge für sich verbuchen, ohne jemals eine Gegenleistung erbringen zu müssen.

Mehr Auslastung im Folgejahr

Aber auch jene Kunden, die ihre Gutscheine einlösen, tun das im Schnitt erst nach einem halben Jahr. Aus der Sicht von Tourismusbetrieben heißt das, dass sie durch zu Weihnachten verschenkte Gutscheine mit einer entsprechend höheren Auslastung im Folgejahr rechnen können – während sie sofort zusätzliche Liquidität bekommen. Außerdem löse ein Gutschein, zählt man die zusätzlichen Ausgaben des Gastes dazu, bis zu einem Fünffachen an Wertschöpfung in der jeweiligen Region aus.

Ein durchschnittlicher Gutschein bei Incert für Hotels, Restaurants und Thermen habe einen Wert von 237 Euro, berichtet das Unternehmen. Preisschlachten gebe es bei Gutscheinangeboten kaum, Rabatte zu gewähren sei höchstens bei Verkaufskampagnen üblich. (APA/red.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 21.10.2015)

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