Das Kapitalloch der Abbaubank liegt schon bei 8,1 Mrd. Euro. Die Quote könnte 57 Prozent erreichen.
Wien. Das Finanzloch der Hypo-Alpe-Adria-Abbaugesellschaft Heta ist im ersten Halbjahr noch einmal um 1,1 Mrd. Euro gewachsen und liegt jetzt bei 8,1 Mrd. Euro. Dies geht aus einer am Mittwoch veröffentlichten Gläubigerinformation hervor, die die Halbjahresbilanzdaten enthält. Begründet wird die erneute Ausweitung des negativen Eigenkapitals mit der Aufhebung des sogenannten Hypo-Alpe-Adria-Sanierungsgesetzes (HaaSanG).
Interessant ist die Gläubigerinformation freilich deswegen, weil sie Rückschlüsse auf die Quote zulässt, mit denen Anleihegläubiger der Heta rechnen können: Die Heta spricht darin von 6,3 Mrd. Euro Barreserven, die bis 2020 aus der Verwertung der Hypo-Reste gebildet werden sollen. Derzeit betragen diese Reserven 2,1 Milliarden Euro. Die 6,3 Milliarden Euro entsprächen rund 57 Prozent jener 11,1 Milliarden Euro, die noch an landesbehafteten Verbindlichkeiten der Heta ausstehen. Die Heta selbst schreibt in ihrer Gläubigerinformation zwar, aus diesen Zahlen ließen sich keine Rückschlüsse auf die Quote ziehen, mit der die Gläubiger rechnen können, weil sich diese ja ausschließlich nach den Entscheidungen der Abwicklungsbehörde (das ist die Finanzmarktaufsicht) richte. Prinzipiell steht die Barreserve aber für die Befriedigung der Gläubiger zur Verfügung.
Zusätzlich wird auch noch das Land Kärnten, das ja für die offenen Verbindlichkeiten von 11,1 Milliarden Euro haftet, einen Beitrag leisten müssen, dessen Höhe noch nicht feststeht. Ein entsprechendes Vergleichsangebot an die Gläubiger soll es noch heuer geben.
Aus Gläubigerkreisen hieß es gestern, die Information durch Heta erhöhe zwar die Transparenz ein wenig, sei aber immer noch ungenügend. Die Gläubiger fordern eine echte Due-Dilligence-Prüfung der Heta. (red./APA)
("Die Presse", Print-Ausgabe, 22.10.2015)