KV-Marathon: Metaller verhandeln seit mehr als 23 Stunden

METALLER-KV VERHANDLUNGEN: WIMMER / PROYER /WELSER / ENGELMANN
METALLER-KV VERHANDLUNGEN: WIMMER / PROYER /WELSER / ENGELMANNAPA/HERBERT NEUBAUER
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Eine jahrelange Forderung der Industrie, die Flexibilisierung der Arbeitszeit, hält Arbeitgeber und Gewerkschaft am Verhandlungstisch.

Seit nunmehr mehr als 23 Stunden sitzen Arbeitgeber und Arbeitnehmer in der Wirtschaftskammer Österreich in den Kollektivvertragsverhandlungen für die rund 120.000 Beschäftigten der Maschinen- und Metallwarenindustrie zusammen. Mit zwei Unterbrechungen wird seit gestern 11 Uhr Vormittag durchverhandelt. Es gibt von beiden Seiten das Bestreben, einen Abschluss zu erreichen, hieß es Mittwochfrüh.

Wenn man so lange verhandle, schaue es danach aus, dass dies zustande kommen könne, verlautete zur APA. Es soll ein Gesamtpaket geben, ein Teil soll das Lohn- und Gehaltspaket sein, der andere betrifft die Arbeitszeiten (Stichwort: Arbeitszeitflexibilisierung). Mit der aktuellen Runde dürfte rein von der Verhandlungszeit ein neuer Rekord aufgestellt werden.

"Bandbreiten-Modell"

Dem Vernehmen nach soll es unter anderem um ein "Bandbreiten-Modell" gehen, in dem Überstunden in einen Topf kommen und dann zum Jahresende bis zu einer gewissen Summe mitgenommen werden, was darüber hinaus geht soll mit einem Zuschlag ausgezahlt werden. Über dieses Modell wurde schon im Jahr 2009 - erfolglos - verhandelt.

Ein eingeschränktes Bandbreitenmodell gibt es bereits jetzt. Mit dem Modell können derzeit bis zu 80 (unter bestimmten Umständen 120) Überstunden auf einem Zeitkonto angespart werden, mit 25 Prozent Zeitzuschlag. Werden sie bis zum Jahresende nicht verbraucht, können 40 Stunden ins nächste Jahr übertragen werden, der Rest des Zeitguthabens muss als Überstunde mit 50 Prozent Zuschlag ausbezahlt werden, so die Gewerkschaften.

Ebenfalls am Tisch ist noch die Freizeitoption - also keine KV-Erhöhung und dafür mehr Freizeit. Bei der Elektro- und Elektronikindustrie gibt es dieses Modell seit 2014. 1.800 der insgesamt 60.000 Beschäftigten haben diese Lösung bisher gewählt.

(APA)

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