AUA im Sommer mit 64 Millionen Euro Gewinn

(c) Fabry
  • Drucken

Gute Buchungszahlen und günstiges Kerosin halfen der Lufthansa-Tochter. AUA-Chef Kraty spricht von einem "wirtschaftlichem Turnaround".

Die Austrian Airlines (AUA) steuert heuer auf ein deutliches Gewinnplus zu. Nach neun Monaten steht ein operativer Gewinn von 64 Mio. Euro, nach einem Minus von vier Millionen Euro im Vorjahreszeitraum. Im Sommerquartal stieg das Betriebsergebnis (Ebit) von 37 auf 78 Millionen Euro, wie die österreichische Lufthansa-Tochter am Donnerstag in Wien mitteilte.

Gute Buchungszahlen und günstiges Kerosin hätten zu einem Rekordsommer verholfen, erklärte die Fluggesellschaft in einer Aussendung. Zudem entfalte das Sanierungsprogramm nun seine volle Wirkung. Die Kosten seien weiter gut im Griff, so die AUA.

Kosten gingen leicht zurück

Der neue Chef, Kay Kratky, spricht von einem "wirtschaftlichen Turnaround", man sei aber noch nicht am Ende des Wegs. "Wir sind mit dem Ergebnisverlauf zufrieden und blicken mit Zuversicht auf ein gutes Ergebnis 2015", so der Manager.

Die Aufwendungen sanken in den ersten drei Quartalen um 0,3 Prozent auf 1,644 Mrd. Euro, die Gesamterlöse wiederum kletterten um 3,6 Prozent auf 1,7 Mrd. Euro. In den Sommermonaten Juli, August, September stiegen die Erlöse gar um 6,6 Prozent auf 675 Mio. Euro.

Pünktlichkeitsdefizit wegen Personalengpass

Bei den Passagierzahlen liegt die AUA allerdings weiter hinter dem Vorjahr zurück. 8,4 Millionen Fluggäste nach neun Monaten bedeuten einen Rückgang um 3,5 Prozent. Zu schaffen macht der AUA nach wie vor der in der Vergangenheit wichtige russische Markt. Mehrere Strecken, unter anderem nach St. Petersburg mussten eingestellt werden. Die frei gewordenen Flieger würden auf neue Routen wie Bari, Odessa, Manchester, Marrakesch oder Menorca eingesetzt.

Wegen des Personalengpasses zu Sommerbeginn büßte die Airline bei der Pünktlichkeit einen Prozentpunkt ein. Trotzdem seien noch immer 88,8 Prozent aller AUA-Flüge pünktlich abgeflogen, betonte die Fluglinie. Mittlerweile sei mit der Aufstockung des Flugpersonals begonnen worden, 80 Piloten und 240 Flugbegleiter würden neu eingestellt.

Kratky-Kritik an Flugausfällen

AUA-Chef Kratky kritisiert die vielen Flugausfälle wegen des Personalengpasses. "Das darf uns kein zweites Mal passieren", versprach Kraty, der das Steuerruder im August von Jaan Albrecht übernommen hat. Er erklärt sich die vielen Ausfälle mit der harten Sanierung seines Vorgängers. "Die Schleifspuren sehen wir noch heute." Es seien viel zu viele Flüge gestrichen und viel zu viele Kunden enttäuscht worden, sagte Kratky. Er habe ein großes Maßnahmenpaket verabschiedet, es würden neue Mitarbeiter eingestellt und auch in die IT sei investiert worden.

Der ganze Lufthansa-Konzern hat trotz Pilotenstreiks in Deutschland im dritten Quartal überraschend kräftig verdient. Niedrige Treibstoffpreise und ein unerwartet gutes Sommergeschäft beflügelten Europas. Vorstandschef Carsten Spohr hob am Donnerstag die Gewinnprognose für 2015 an. Der um Sonderfaktoren bereinigte Gewinn vor Zinsen und Steuern (bereinigtes Ebit) soll - ohne weitere Streikkosten - 1,75 bis 1,95 Mrd. Euro erreichen, wie der Dax-Konzern in Frankfurt mitteilte. Bisher hatte Spohr lediglich ein Ebit von mindestens 1,5 Mrd. Euro angepeilt. Mögliche weitere Belastungen durch Pilotenstreiks im Rest des Jahres sind in der neuen Prognose noch nicht berücksichtigt.

(APA)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Österreich

AUA: „Lass uns schnell 100 Mio. verdienen“

Die AUA will mit neuen Langstreckenzielen und extra verkauften Zusatzleistungen mehr Geld verdienen, um neue Flugzeuge kaufen zu können. In der Economyclass wird es enger.
BETRIEBSVERSAMMLUNG DER AUA-PILOTEN UND FLUGBEGLEITERINNEN AM FLUGHAFEN WIEN-SCHWECHAT
International

AUA-Piloten: „Können es besser“

Der Bordbetriebsrat fürchtet, dass noch mehr Strecken von der AUA zur Lufthansa-Billigschiene Eurowings verlagert werden.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.