Schwacher Ölpreis treibt OMV tief ins Minus

The logo of Austrian oil and gas group OMV is pictured on an oil tank at the refinery in Schwechat
The logo of Austrian oil and gas group OMV is pictured on an oil tank at the refinery in SchwechatREUTERS
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Der Ölkonzern hat sein Explorationsvermögen um eine Milliarde Euro abgewertet. Daraus resultiert ein Quartalsverlust von 472 Millionen Euro.

Der österreichische Öl- und Gaskonzern OMV zeigte sich im 3. Quartal operativ besser als erwartet, fuhr unterm Strich aber wegen einer Mega-Abschreibung infolge des starken Ölpreisrückgangs einen saftigen dreistelligen Millionenverlust ein. Eine Milliarde Euro Wertminderung drückten den Überschuss auf 472 Mio. Euro ins Minus, ohne den Einmal-Sondereffekt stieg der Überschuss 31 Prozent auf 367 Mio. Euro.

Im Vorjahr hatte die OMV im Zeitraum Juli-September noch einen positiven Quartalsüberschuss von 232 Mio. Euro erzielt. Vor Sondereffekten waren es damals 281 Mio. Euro gewesen. Heuer fielen beide Kennzahlen besser aus als von Analysten erwartet. Der Downstream-Bereich habe im 3. Quartal gut performed, so die OMV, das spiegle sich auch in dem gegenüber dem Vorquartal um ein Drittel höheren CCS EBIT wider. Die 1 Mrd. Euro Wertminderung kam nicht unerwartet, diese hatte die OMV Mitte Oktober avisiert.

Umsatz sackt deutlich ab

Der Quartalsumsatz sackte durch den starken Ölpreisrückgang binnen Jahresfrist um 35 Prozent auf 5,932 (9,098) Mrd. Euro ab. In den ersten neun Monaten zusammen schrumpften die Konzernerlöse sogar um 38 Prozent auf 17,484 (28,230) Mrd. Euro.

Die Investitionen hat die OMV im Quartal gegenüber dem Vorjahr um 38 Prozent auf 600 Mio. Euro reduziert, in den ersten neun Monaten zusammen wurden sie um 28 Prozent auf 2 Mrd. Euro gekürzt. Im Gesamtjahr 2015 würden Investitionen von insgesamt rund 2,7 Mrd. Euro erwartet; das war auch im Halbjahresbericht im August erklärt worden. Wegen der geänderten Ölpreisannahmen und der laufenden Strategieüberprüfung soll der künftige Investitionsrahmen mit der neuen Strategie im Februar 2016 publiziert werden, heißt es; der Richtwert - derzeit rund 2,5 bis 3 Mrd. p.a. für 2015-17 - werde aber nicht wesentlich von der bisherigen Erwartung abweichen. Die Überprüfung der Konzern-Strategie insgesamt mache gute Fortschritte, erklärte OMV-Chef Rainer Seele im Quartalsbericht. Entscheidende Schritte zur Optimierung des Downstream-Gas-Portfolios habe man mit zwei Maßnahmen gesetzt, erinnerte er: der Entscheidung, bis zu 49 Prozent der Gas Connect Austria zu veräußern sowie die Großhandelsgesellschaft EconGas komplett zu übernehmen.

Die Ölpreisannahmen pro futuro hat die OMV erst kürzlich gesenkt - der Preis soll weiter steigen, aber nicht so rasch wie bisher vermutet. Die aktuelle Annahme lautet: 2016 soll der Brent-Preis im Schnitt auf 55 Dollar/Fass steigen, 2017 auf 70, 2018 auf 80 und 2019 auf 85 Dollar je Barrel; bis vor kurzem hatte man um je 20 Dollar/Fass höhere Preise angenommen. Wegen der gesenkten Ölpreisannahmen musste man die Upstream-Vermögenswerte um die genannte Milliarde Euro vermindern.

(APA)

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