Autobranche: „Alles schlecht reden“ kontraproduktiv

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Das Bundesgremium des österreichischen Fahrzeughandels spricht von "undifferenzierter Argumentation im Zusammenhang mit dem VW-Abgasskandal".

Nach Bekanntwerden des VW-Abgasskandals sehen sich nun auch andere Hersteller und Händler zunehmend mit Kritik konfrontiert. Vor allem Abweichungen bei Kraftstoffverbrauch und CO2 Ausstoß im Vergleich zwischen Real- und Testsituation rücken dabei immer wieder in den Fokus der Kritiker.

Der Bundesgremialobmann des österreichischen Fahrzeughandels, Burkhard Ernst, will derartige Pauschalverurteilungen nicht länger hinnehmen und fordert einen fairen Umgang mit Händlern und Herstellern: „Ich teile die Ansicht, dass das gegenwärtige Prüfverfahren kritisch zu hinterfragen ist. Es ist aber für alle einheitlich und vonseiten der Europäischen Union so vorgegeben“, so Ernst in einer Aussendung.

Bereits ab dem Jahr 2017 hat die Europäische Kommission Verschärfungen geplant, um realistischere Testergebnisse abbilden zu können. Das sei durchaus positiv zu bewerten, obwohl die Erzielung von genauen Werten immer schwer sein werde, da Kraftstoffverbrauch und CO2 Ausstoß unter anderem vom Fahrverhalten, der Außentemperatur sowie der Nutzung von Heizung oder Klimaanlage abhängig seien, so Ernst weiter.

Kritik an VCÖ

Der Branchen-Chef kritisiert auch den Verkehrclub Österreich (VCÖ), der in einer Aussendung das Gewicht der neuzugelassenen Diesel-Pkw und die höhere Motorstärke für den gestiegenen Spritverbrauch und die damit verbundenen CO2-Emissionen verantwortlich machte.

Für Ernst eine nicht nachvollziehbare Äußerung: „Jeder Autolenker weiß aus eigener Erfahrung, dass der Verbrauch bei Autos heute wesentlich niedriger ist, als noch vor Jahren“. Auch die Tatsache, dass Fahrzeuge immer sicherer und umweltfreundlicher werden, dürfe aufgrund von einem Negativ-Beispiel nicht kleingeredet werden. Alles nur schlecht zu reden, helfe weder bei der Aufklärung des Skandals, noch bei der Absicherung von immerhin 450.000 Arbeitsplätzen in der Automobilbranche in Österreich, so Ernst abschließend.

(red.)

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