Christkind bringt Wiener Handel etwas weniger Umsatz

Die Presse (Clemens Fabry)
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Laut Prognose der Wirtschaftskammer dürfte der Weinachtsumsatz heuer um ein Prozent niedriger als vor einem Jahr sein.

Weihnachten naht in raschen Schritten und auch der erste Einkaufssamstag steht vor der Tür: Anlass für die Wiener Wirtschaftskammer, einen "Blick in die Kristallkugel" zu werfen, wie es Rainer Trefelik, Obmann der Sparte Handel, am Mittwoch bei einer Pressekonferenz ausdrückte. Demnach rechnet der Handel mit einem Dezember-Umsatz von rund 340 Millionen Euro, ein Prozent weniger als 2014. Die Gründe für die verhaltenen Erwartungen liegen einerseits an der schwachen Konjunktur, aber auch am hohen Umsatzniveau, das man in den vergangenen Jahren bereits erreicht hat, hieß es. Die Stimmung will sich Trefelik ob der Prognose nicht vermiesen lassen: "Wir sind optimistisch." Manche Branchen, beispielsweise in den Bereichen Uhren, Schmuck oder Spielwaren, würden rund zwölf Prozent des Jahresumsatzes im Dezember machen.

Der Spartenobmann bezog sich in der Pressekonferenz auf Daten aus einer Umfrage der KMU Forschung mit mehr als 400 Befragten im Auftrag der Wirtschaftskammer Wien. In dieser wurde auch ein Wandel des Einkaufsverhaltens konstatiert. Heuer wird es mit 34 Prozent so viele Late-Shopper (die erst kurz vor dem Heiligen Abend die Geschenke besorgen) wie noch nie geben. 17 Prozent haben die ersten Präsente bereits vor dem November gekauft.

Durchschnittlich acht Packerl unterm Baum

Der Befragung zufolge werden neun von zehn Wienern ab 15 Jahren Geschenke besorgen. Im Schnitt werden acht Packerl unter den Christbaum gelegt. Die finanziellen Aufwendungen liegen durchschnittlich bei 350 Euro pro Person. Am spendierfreudigsten ist mit rund 450 Euro die Altersgruppe der 50- bis 59-Jährigen.

Bücher werden auch in diesem Jahr am häufigsten unter dem Christbaum liegen. Im Bereich Spielwaren stünden gerade nebst Puppen und Autorennbahnen Zoomer-Dinosaurier hoch im Kurs, bei den Elektronikgeräten u.a. Streaming-Lautsprecher oder Sofortbildkameras, im Lebensmittelhandel nostalgischer Christbaumbehang und Süßes in nostalgischen Dosen. Kleidung, Kosmetika und Einladungen bzw. Tickets für Veranstaltungen sind ebenfalls gefragt. Ein weiter anhaltender Trend: Es liegen immer öfter Gutscheine unter dem Christbaum.

Infos im Web, Kauf in Wien

Die Mehrheit der Wiener will die Geschenke in den Einkaufstraßen bzw. Grätzeln besorgen. 80 Prozent holen sich dabei direkt im Geschäft oder bei einem Schaufensterbummel Inspiration. Aber Trefelik betonte auch: "Man informiert sich immer mehr online." Aber nur einer von zehn Befragten wolle tatsächlich die Geschenke auch im Internet kaufen. Wobei, so prophezeite Trefelik, der Anteil der Online-Shopper in Zukunft steigen werde.

Jenen Personen, die sich vor eventuellen Terroranschlägen fürchten und deswegen Einkaufsstraßen oder Adventmärkte zu meiden gedenken, versicherte Trefelik: "Wien ist sicher." Es gebe keine konkrete Bedrohung für die Bundeshauptstadt.

(APA)

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