Die Zielpunkt-Mitarbeiter erhalten ihre Gehälter vom Insolvenzentgeltfonds ausbezahlt. Das kann aber noch dauern.
Die großen österreichischen Banken haben laut Sozialminister Rudolf Hundstorfer (SPÖ) zugesichert, den von der Zielpunkt-Pleite betroffenen Mitarbeitern keine Zinsen für Kontoüberziehungen zu verrechnen, bis die Mitarbeiter ihrer ausstehenden Gehälter erhalten.
Die Erste Bank kündigte bereits in einer Aussendung an, einen zinsfreien Überziehungsrahmen in der Höhe von bis zu drei Monatsgehälter zu gewähren. Es gehe um "möglichst rasche und unbürokratische Hilfe", schreibt die Bank in einer Aussendung am Donnerstag. "Die monatlichen Kosten müssen gedeckt werden und gerade vor Weihnachten - wo traditionell die Ausgaben höher sind - springen wir ein bis die Gehälter wieder ausbezahlt werden", so Privatkundenvorstand Peter Bosek.
Im Rahmen des Zielpunkt-Insolvenzverfahrens erhalten die Mitarbeiter ihre Gehälter vom Insolvenzentgeltfonds ausbezahlt. Das kann aber dauern. Eine Auszahlung noch in diesem Jahr werde "knapp", sagte der Geschäftsführer des Fonds, Wolfgang Pfabigan. Zielpunkt verkündete am Mittwoch, dass schon die November-Gehälter sowie das Weihnachtsgeld nicht mehr ausbezahlt werden.
Regierung darf nicht einspringen
Hundstorfer hat heute bereits die Forderung der FPÖ, die Regierung solle bei der Zielpunkt-Pleite für die ausstehenden November-Gehälter in Vorleistung zu treten, zurückgewiesen. "Ich darf das gar nicht tun, die Gesetzeslage ist hier eindeutig", sagte Hundstorfer im ORF. Niemand müsse sich aber Sorgen machen, dass er um sein Geld umfalle, sowohl die ausstehenden Gehälter als auch das Weihnachtsgeld würden ausbezahlt, versicherte der Minister. Wichtig sei nun, dass der Konkurs eröffnet werde.
(APA)