Versicherung. Der Konzern profitiert vom deutlichen Plus bei Einmalerlägen.
Wien. Der Versicherungskonzern Uniqa hat bis September unerwartet gut verdient und bekräftigt die Ergebnisprognose für das Gesamtjahr. Kosten- und Schadensatz verbesserten sich, und die verrechneten Prämien samt Sparanteilen stiegen um 8,3 Prozent auf 4,866 Mrd. Euro. Von den klassischen Lebensversicherungspolizzen, seit heuer ohne Garantiezins, wurden 31.000 verkauft, ein Zehntel mehr als voriges Jahr.
Operativ legte das Ergebnis in den ersten drei Quartalen um 10,6 Prozent auf 340,4 Mio. Euro zu. Das Nettokonzernergebnis stieg um 29,6 Prozent auf 245,0 Mio. Euro – etwas stärker, als Analysten prognostiziert hatten. Positiv ausgewirkt hätten sich die signifikant erhöhte internationale Profitabilität und die Krankenversicherung, betonte der Konzern am Freitag. Die Uniqa-Aktie schob sich in einem schwachen Umfeld zeitweise an die Spitze des ATX.
Ausblick wird bekräftigt
Konzernchef Andreas Brandstetter bekräftigte daher den Ausblick auf das Jahresergebnis. Das bedeutet für das EGT einen Anstieg im zweistelligen Prozentbereich auf 425 bis 450 Mio. Euro bei einem stabilen Kapitalmarktumfeld, moderater wirtschaftlicher Verbesserung und im normalen Rahmen bleibenden Naturkatastrophen. Die Combined Ratio – das sind Schäden und Kosten gemessen an den Einnahmen – verbesserte sich bis September auf 98,0 (99,0) Prozent nach Rückversicherung. Die Konzernkostenquote fiel gleichzeitig von 22,7 auf 21,4 Prozent.
Dass die verrechneten Prämieneinnahmen um 8,3 Prozent auf rund 4,866 Mrd. Euro geklettert sind, ist primär dem starken Wachstum der Einmalerläge im ersten Quartal zuzuschreiben – vor allem im Bankenvertrieb in Italien, aber auch im Segment Raiffeisen Versicherung Österreich. Darüber hinaus gab es auch ein Plus in der Krankensparte. Während die laufenden Prämien über alle Geschäftsbereiche in den ersten neun Monaten um 0,2 Prozent stiegen, wuchsen die Einmalprämien in Leben um 58,5 Prozent auf 989,3 Mio. Euro. Das versicherte Kapital in der Lebensversicherung erhöhte sich im Jahresabstand um 1,9 Prozent auf 80,4 (78,9) Mrd. Euro. (apa)
("Die Presse", Print-Ausgabe, 28.11.2015)