Tourismus. Zwischen Mai und Oktober verzeichneten Österreichs Quartiere ein Nächtigungsplus von 2,2 Mio.
Wien. „Ein Sommer wie damals.“ Wäre dieser Slogan nicht bereits von einem Limonadenhersteller in Beschlag genommen, hätten Österreichs Touristiker am Freitag wohl ähnlich nostalgisch getitelt. Denn zwischen Mai und Oktober konnten die heimischen Quartiere die meisten Übernachtungen seit 21 Jahren verbuchen. Die erfolgreiche Sommerhalbjahresbilanz geht aus den vorläufig präsentierten Daten der Statistik Austria hervor.
Die Nächtigungszahlen legten im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 2,2 Millionen auf annähernd 70 Millionen zu. Das ergab ein Plus von 3,3 Prozent. Dafür ist zum Teil Österreichs wichtigster Urlaubergruppe, den Deutschen, Dank auszusprechen. Mehr als ein Drittel aller Österreich-Touristen kam diesen Sommer wieder aus dem nördlichen Nachbarland. Mit gut 25 Millionen Nächtigungen in gewerblichen und privaten Unterkünften waren die Deutschen unter den ausländischen Feriengästen klar an erster Stelle. Starke Nächtigungszuwächse konnten aber auch bei den Niederländern, Schweizern, Italienern, Briten und Tschechen verbucht werden.
Der Rekordsommer trug das seine zu der positiven Tourismusbilanz bei. Mehr als die Hälfte aller Übernachtungen im Sommerhalbjahr erfolgten in den Ferienmonaten Juli und August. Österreich konnte zudem einen neuen Rekord bei der Anzahl der Sommergäste verzeichnen: Die Ankünfte erhöhten sich um 6,3 Prozent auf 21,85 Millionen. Damit schlug man die Touristenzahlen aus 2014 um fast 1,3 Millionen. Zu diesen Spitzenwerten trugen sowohl ausländische Besucher – hier gab es ein Plus 7,5 Prozent – als auch österreichische Sommerfrischler bei, mit plus 3,9 Prozent.
Insgesamt betrachtet konnte auch der kalte Oktober die Tourismusbilanz nicht mehr trüben. Trotz eines leichten Minus im vergangenen Monat liegt die Zahl der Nächtigungen seit Jänner mit 120,10 Millionen nur knapp unter Österreichs Spitzenwert von 120,38 Millionen im Jahr 1992. Die Rekordzahlen bei den Urlauberströmen konnte auch der Oktober nicht mehr gefährden: Die Ankünfte erhöhten sich gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 5,5 Prozent auf 34,5 Millionen. (APA/red)
("Die Presse", Print-Ausgabe, 28.11.2015)