Zahl der Langzeitarbeitslosen verdreifacht

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Die Zahl der Menschen in Österreich, die schon länger als ein Jahr ohne Job sind, ist im November im Vergleich zum Vorjahr explodiert.

Der Anstieg der Arbeitslosigkeit ist im November in Österreich weitergegangen. Inklusive von knapp 71.000 Schulungsteilnehmern hatten 430.107 Menschen keinen Job. Das waren um 22.901 oder 5,6 Prozent mehr als im Vorjahresmonat. Auch die Zahl der Schulungsteilnehmer stieg um 6,1 Prozent. Nach nationaler Definition lag die Arbeitslosenquote damit bei 9,2 Prozent (plus 0,6 Prozentpunkte). Explodiert ist die Zahl der Langzeitarbeitslosen, die schon länger als zwölf Monate keinen Job haben. Die Zahl hat sich im November verdreifacht. Sie stieg nach Angaben des AMS absolut um 31.398 Personen auf 47.845. Das liegt unter anderem an der Reform der Schulungen. Im Sommer lag die Zahl der Langzeitlosen noch unter 40.000.

Bei den älteren Arbeitslosen über 50 Jahre gab es einen deutlichen Anstieg von 13 Prozent auf 97.318 Arbeitslose. Die Jugendarbeitslosigkeit ist minimal auf 10,4 Prozent zurückgegangen.

In allen Branchen steigt die Arbeitslosigkeit

In allen wichtigen Branchen ist die Arbeitslosigkeit angestiegen. Alleine im Handel - noch ohne die rund 2700 von der Zielpunkt-Pleite Betroffenen - stieg die Arbeitslosenzahl um 8,1 Prozent auf 50.609 Personen. Die Arbeitslosenrate nach Eurostat belief sich im Oktober auf 5,6 Prozent.

Als Lichtblick wird vom Arbeitsministerium die gestiegene Zahl der gemeldeten offenen Stellen gesehen, wie es in einer Aussendung hieß. Mit 31.021 Jobs waren um 25,4 Prozent mehr frei als Ende November vor einem Jahr. Offene Lehrstellen gab es mit 3.263 um 1,2 Prozent mehr. Eine Lehrstelle suchten aber mit 6.266 um 6,6 Prozent mehr junge Menschen als vor einem Jahr. Somit belief sich der Lehrstellenüberhang per Ende November auf 3.003 Stellen.

Hundstorfer: "Flacheres Niveau"

"Der Monat November ist von weiter steigender Arbeitslosigkeit, wenn auch auf einem etwas flacheren Niveau als in den vergangenen Monaten, gekennzeichnet", sagte Arbeits- und Sozialminister Rudolf Hundstorfer (SPÖ). Eine "schlechte Konjunktursituation seit 2012 führt leider zunehmend auch zu Verfestigung von Arbeitslosigkeit", ließ AMS-Chef Johannes Kopf via Twitter wissen.

(APA)

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