Schirnhofer: Warten auf zugesagtes Geld der Banken

70 Schirnhofer-Mitarbeiter müssen mit einer Kündigung rechnen, sagte Masseverwalter Muhri. Die Auszahlung der Weihnachtsgelder ist noch offen.

Im Zuge der Verhandlungen um die Sanierung des durch die Zielpunkt-Pleite in die Insolvenz gerissenen steirischen Fleischproduzenten Schirnhofer wurde von den Banken zwar eine Zusage zur Weiterfinanzierung gegeben. Das Geld sei aber noch nicht geflossen, so Insolvenzverwalter Georg Muhri zur APA. Es gehe eher von Tag zu Tag, sagte Muhri. Lieferanten wollten Zug um Zug, also vorausbezahlt werden.

Auf mögliche Jobverluste beim im oststeirischen Kaindorf ansässigen Wurst- und Fleischproduzenten angesprochen, sagte Muhri, dass es leider wohl die 70 Kündigungen werden dürften, die beim Frühwarnsystem des AMS vor zwei Wochen angemeldet worden waren. Zuletzt hatte es Medienberichte gegeben, wonach es nur 60 Menschen sein könnten, die ihre Arbeit verlieren. Zuletzt waren rund 280 Mitarbeiter bei Schirnhofer beschäftigt.

In Bezug auf die ausständigen Novembergehälter und das Weihnachtsgeld sagte der Grazer Insolvenzverwalter, dieser Aspekt liege momentan bei der Arbeiterkammer, in der nächsten Woche habe er die Sache auf dem Tisch, dann gehe es zum Insolvenzfonds. Er hoffe, dass das Geld bald fließen werde, garantieren könne man aber nichts. Die Mitarbeiter waren diese Woche in einer Betriebsversammlung über die Situation informiert worden.

(APA)

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