Obi sperrt die ersten ehemaligen Baumax-Filialen wieder auf

THEMENBILD: EROeFFNUNG DER ERSTEN OBI FILIALEN NACH BAUMAX-UeBERNAHME
THEMENBILD: EROeFFNUNG DER ERSTEN OBI FILIALEN NACH BAUMAX-UeBERNAHMEAPA/HARALD SCHNEIDER
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Die ersten 17 ehemaligen Baumax-Filialen wurden am Montag neu eröffnet. Insgesamt hat Obi 48 Standorte in Österreich übernommen.

Die deutsche Baumarktkette Obi hat am Montag die ersten 17 ehemaligen Baumax-Filialen aufgesperrt. "Alle Mitarbeiter in den übernommenen Filialen sowie alle Lehrlinge werden weiterbeschäftigt", sagte Franz-Peter Tepaß, Obi-Geschäftsführer Vertrieb für Zentraleuropa, bei der Neueröffnung des Marktes in Amstetten. Am 14. Dezember sperren weitere 17 Standorte auf, am 21. Dezember noch 14 Märkte. Obi investiert laut Tepaß einen dreistelligen Millionenbetrag in die neuen Filialen. "Unser Engagement ist langfristig angelegt. Unsere Mietverträge laufen mindestens 15 Jahre." Erst mit dem Umbau gestartet wird hingegen in der ehemaligen Baumax-Filiale im oberösterreichischen Steyr. Vergangene Woche habe die Bundeswettbewerbsbehörde die Übernahme kartellrechtlich genehmigt, sagte Stefan Wimmer, Managing Director von Obi. Damit führt Obi 49 der 65 Baumax-Filialen in Österreich nach der Zerschlagung der Klosterneuburger Handelskette weiter.

"Von den 3.800 Mitarbeitern in der Baumax-Gruppe haben fast 3.300 ihren Arbeitsplatz behalten", sagte Markus Wieser, Präsident der Arbeiterkammer Niederösterreich (AKNÖ). 3.200 wurden von Mitbewerbern weiterbeschäftigt, davon entfallen allein auf Obi in Österreich 2.400 (darunter 222 Lehrlinge). Diese wurden laut Wieser "mit allen Ansprüchen übernommen". Auch einige Arbeitnehmer der Baumax-Zentrale in Klosterneuburg (rund 300) und Logistik (rund 100) haben laut Wieser mittlerweile neue Stellen gefunden. 540 ehemalige Baumax-Beschäftigte sind derzeit laut dem AKNÖ-Präsidenten noch ohne Job, einige davon in einer Arbeitsstiftung.

"Großer Investitionsstau"

In den ehemaligen Baumax-Märkten "herrschte ein großer Investitionsstau, sowohl beim Merchandising als auch bei den baulichen Maßnahmen", sagte Tepaß vor Journalisten. Nach der Zerschlagung von Baumax und dem Abverkauf bis Ende Oktober wurden die Märkte fünf Wochen lang umgebaut. Übernommen wurden die Filialen ohne Ware - einzig die Regale blieben in den Märkten und wurden neu angeordnet, sagte Wimmer. Zudem besuchten rund 3.000 Mitarbeiter in den vergangenen Wochen Schulungen.

Die Neueröffnung in Amstetten am "Fenstertag" lockte zahlreiche Kunden an - auf dem Gelände des ehemaligen Mega-Baumax war nur mit Mühe ein Parkplatz zu finden. Viele nutzten den Besuch, um Christbäume zu kaufen. Durchschnittlich finden sich nun 60.000 Artikel in einem Obi-Markt, bei Baumax waren es laut Tepaß 43.000.

Der Grazer Fachmarktbetreiber Supernova hat einen Teil der Märkte in Österreich gekauft und an Obi weitervermietet. Insgesamt hat Obi 49 der 65 Baumax-Standorte übernommen, dazu noch alle 14 Filialen in der Slowakei, vier von 24 Läden in Tschechien und beide Märkte in Slowenien. Weitere Standorte gingen ebenfalls an deutsche Konkurrenten: Hagebau hat sich sieben Baumax-Filialen gesichert und verfügt nun über 48 Standorte in Österreich, Hornbach und das Lagerhaus haben je einen übernommen. Für fünf der 65 Standorte in Österreich fand sich kein Nachnutzer. Mit der Übernahme von Baumax-Filialen wurde Obi zum Marktführer. Der deutsche Händler war zuvor in Österreich mit 33 Standorten vertreten, darunter 16 Franchise-Filialen.

157,9 Mio. Euro Verlust

Baumax hat 2014 einen Verlust von 157,9 Mio. Euro geschrieben, nach minus 152,7 Mio. Euro ein Jahr zuvor. Das Handelsunternehmen mit Sitz in Klosterneuburg hatte sich mit einer raschen Expansion in Osteuropa und in die Türkei übernommen.

(APA)

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