Bank Austria: Neuer Chef und neuer Vize-Chef

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Dr Aufsichtsrat der Bank Austria bestellte Robert Zadrazil und Romeo Collina in ihre Funktionen.

Wien. Am Freitag beschloss der Aufsichtsrat der Bank Austria nun offiziell die in den vergangenen Wochen bereits bekannt gewordenen Änderungen in der Führungsriege. So zieht mit dem Italiener Romeo Collina ein weiterer Gesandter der Mailänder Mutter UniCredit ein. Er soll den neuen Chef, Robert Zadrazil, bei der „Neugestaltung der Organisationsstruktur unterstützen“. Mit der Übertragung der Osteuropa-Sparte von der Bank Austria auf die Mailänder Konzernmutter UniCredit wird der 63-Jährige auch stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Bank Austria.

Bisher hat diese Funktion der für Osteuropa zuständige Bank-Austria-Vorstand Carlo Vivaldi inne. Er soll im Lauf des Jahres aus dem Vorstand der Bank Austria ausscheiden, Vivaldi bleibt allerdings auf Ebene der UniCredit-Holding weiterhin CEE-Vorstand. Bald hat die Bank Austria auch keinen eigenen Privat- und Firmenkundenvorstand mehr. Helmut Bernkopf, dessen neuer Dreijahresvertrag erst seit Anfang des Jahres 2016 läuft, scheidet per 31. März aus dem Bank-Austria-Vorstand aus. Seine Agenden übernimmt der neue Vorstandsvorsitzende Zadrazil.

Collina war bereits in Wien

Der Vorstandsbereich Corporate & Investment Banking verbleibt bei Dieter Hengl, teilte die Bank Austria am Freitag weiters mit. Auch die weiteren Vorstände behalten ihre Zuständigkeiten: Mirko Bianchi ist Finanzvorstand, Jürgen Kullnigg Risikovorstand und Doris Tomanek Personalvorständin.

Der italienische Bankmanager Collina war zuletzt Vizechef der kroatischen Zagrebacka Bank. Davor war er schon bei der Bank Austria gewesen: Von 2008 bis 2010 war er in der Osteuropa-Retailsparte, 2009 wurde er Vertriebsleiter der Abteilung CEE Retail. 2010 ging er für die Bank Austria zur ATF Bank nach Kasachstan, die allerdings 2013 verkauft wurde. Seine Karriere begann Collina bei der Banco di Roma, einem Vorgängerinstitut der UniCredit, danach arbeitete er in Chicago, New York und London.

Indes hat sich die UniCredit auch mit den Gewerkschaften über die Streichung von 2700 Jobs im Heimatland Italien im Zeitraum 2016 bis 2018 geeinigt. Der Deal sehe Frühpensionierungen auf freiwilliger Basis aber im Gegenzug auch die Anstellung von 700 jungen Mitarbeitern vor, berichtet die Mailänder Wirtschaftszeitung „Sole 24 Ore“ am Freitag. UniCredit unternimmt somit einen weiteren Schritt zur Reduzierung der Personalkosten. (ag.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 06.02.2016)

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