Rekordjahr für Palfinger

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Der österreichische Kranhersteller Palfinger zeigt sich auch für das laufende Jahr optimistisch.

Wien. „Ich weiß, wir sind ein langweiliges Unternehmens, weil wir die gleiche Strategie seit zwölf Jahren haben“, sagt Herbert Ortner. „Wir werden aber auch noch in den nächsten drei Jahren langweilig bleiben.“ Die fast als Entschuldigung formulierte Aussage des Palfinger-Chefs mag irreführend klingen.

Denn tatsächlich konnte der Kranhersteller für das abgelaufene Geschäftsjahr einen Rekord bei Umsatz und operativem Ergebnis präsentieren. Und das, obwohl das Umfeld 2015 alles andere als positiv war, wie Ortner sagt. Doch starke Zuwächse, unter anderem in den USA und im Marinegeschäft (plus 26 Prozent Umsatzwachstum) kurbelten das Geschäft an. Das Unternehmen steigerte sein Konzernergebnis gegenüber 2014 um 68,7 Prozent auf 64,4 Mio. Euro. Vor einigen Jahren hat sich Palfinger dazu entschieden, in den Bereich Seefahrt einzusteigen. Zwar ist der Umsatz in diesem Segment mit 170 Mio. Euro (bei einem Gesamtumsatz von 1,2 Mrd. Euro) noch vergleichsweise gering. Der Plan des Managements sieht künftig jedoch Erlöse von 500 Mio. Euro vor, um weltweit unter die Top drei zu kommen. Um dieses Ziel zu erreichen, ist Palfinger auf der Suche nach Unternehmen, die es zukaufen kann. Da der Markt schwächle, steige die Bereitschaft einiger Akteure, über einen Verkauf zu reden.

Sanktionen kein Problem

In Russland, wo das Unternehmen ebenfalls aktiv ist, konnte Palfinger vom schwachen Rubel profitieren. „Wir können in Russland produzieren und unsere Produkte woanders verkaufen“, sagte Produktionsvorstand Martin Zehnder. Die Sanktionen stellen für das Unternehmen im Übrigen kein Hindernis dar. In den Iran, für den die Handelsbeschränkungen wiederum erst kürzlich gefallen sind, will man in Zukunft wieder liefern. Man sei in dem Land bereits seit 40 Jahren aktiv und habe auch den Kontakt zu „unserem Partner“ nie abreißen lassen.

Für das laufende Jahr hat sich Palfinger ein Umsatzziel von 1,8 Mrd. Euro gesetzt. „Wenn es nur 1,7 Mrd. Euro werden, ist das nicht kriegsentscheidend“, sagt das Management. Der Weltmarktführer setzt weltweit rund 70.000 Geräte ab. (nst)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 06.02.2016)

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