Er sehe keinen Grund für eine solche Maßnahme, sagte der Notenbank-Gouverneur. Bargeld müsse ein zentraler unerlässlicher Bestandteil des Geldsystems sein.
Notenbank-Gouverneur Ewald Nowotny hat sich entschieden gegen eine Obergrenze bei Barzahlungen ausgesprochen. Er sei zwar dafür nicht zuständig, doch "im Sinn der Gesamtvertrauensbildung gibt es keinen Grund für solche Obergrenzen", sagte Nowotny am Donnerstag in Brüssel.
Deutschland hatte sich zuletzt für eine Obergrenze EU-weit von 5000 Euro ausgesprochen. Nowotny erklärte nach Gesprächen mit der EU-Kommission und Vertretern des Rates, "ich glaube, derzeit muss alles verhindert werden, was das Vertrauen in die Bargeldbereitstellung volkswirtschaftlich verringern könnte."
Auch als Oesterreichische Nationalbank "sind wir dagegen, auch gegen die Abschaffung der 500-Euro-Noten". Es wäre ein psychologisch falsch gesetztes Signal, das als Einstieg in das Ende der Bargeldbereitstellung interpretiert werden könnte. Wir als Notenbank sagen, dass das Bargeld zentraler unerlässlicher Bestandteil des Geldsystems ist", so Nowotny.
Nicht auf Agenda der Ecofin
Kein Tagesordnungspunkt ist die Einführung einer Obergrenze als eine mögliche Maßnahme zur besseren Bekämpfung der Terrorismus-Finanzierung bei der Sitzung des EU-Finanzministerrats am heutigen Freitag in Brüssel. In EU-Ratskreisen hieß es dazu am Donnerstag, eine Debatte darüber wäre eher eine Überraschung.
Nicht auszuschließen sei, dass über die Abschaffung der 500-Euro-Scheine gesprochen werde. Konkret geht es bei der Bekämpfung der Terror-Finanzierung allerdings um andere Bereiche. So steht die Geldwäsche-Richtlinie am Programm.
(APA)