Schirnhofer macht weiter: Gläubiger akzeptieren Sanierungsplan

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STEIERMARK: SCHIRNHOFER APA/ERWIN SCHERIAU
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Das Unternehmen soll mit etwa 200 Mitarbeitern weitergeführt werden. Die Gläubiger sollen 30 Prozent ihrer Forderungen erhalten.

Das Unternehmen des insolventen Fleisch- und Wursterzeugers Schirnhofer wird fortgeführt. Die große Mehrheit der Gläubiger hat dem zuletzt verbesserten Sanierungsplan zugestimmt. Die Gläubiger erhalten laut einer Aussendung der Creditreform 30 Prozent ihrer Forderungen.  Im Fall einer Liquidation des Unternehmens hätten die Gläubiger nur maximal 26 Prozent erhalten.

Schirnhofer wird somit mit etwa 200 Mitarbeitern weitermachen. Für rund 70 Arbeitnehmer wird eine Stiftung eingerichtet. Der Unternehmer Karl Schirnhofer zeigte sich nach der Tagsatzung zuversichtlich und erleichtert. Ein oder mehrere Investoren sollen eine langfristige Sanierung des Fleischwarenherstellers unterstützen.

Folge der Zielpunkt-Pleite

Das Unternehmen war Anfang Dezember aufgrund des Konkurses des Lebensmittelhändlers Zielpunkt in die Insolvenz gerutscht. Mit dem Unternehmen wurde rund ein Drittel des Umsatzes erwirtschaftet. Auch die Verunsicherung der eigenen Lieferanten wurde als Ursache genannt. Der Betrieb konnte bei Schirnhofer jedoch aufrechterhalten werden, da vier Banken Fortführungskredite von rund 1,4 Mio. Euro ermöglichten.

Insgesamt haben rund 580 Gläubiger Forderungen in Höhe von 26,9 Millionen Euro angemeldet, davon wurden etwas mehr als 18 Millionen anerkannt.

Unter großer Anstrengung aller Beteiligter konnte ein für die strukturschwache Region Oststeiermark wichtiger Leitbetrieb gerettet werden, sagte Gerhard Weinhofer, Geschäftsführer von Creditreform. "Die Mehrzahl der Mitarbeiter kann weiterarbeiten. Der endgültige Erfolg wird aber von der erfolgreichen Umsetzung des eingeleiteten Investorenprozesses abhängen.“

(red.)

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