Unternehmer blicken immer weniger optimistisch in die Zukunft

Das Wifo sieht dunkle Wolken aufziehen.
Das Wifo sieht dunkle Wolken aufziehen.Die Presse (Cemens Fabry)
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Das Wifo sieht vermehrt Signale für eine Abschwächung der Konjunktur in Österreich. Die Lage am Arbeitsmarkt bleibt angespannt.

Das Wirtschaftsforschungsinstitut (Wifo) ortet in Österreich vermehrt Anzeichen für eine Abschwächung der Konjunktur. Und das, obwohl das Bruttoinlandsprodukt im 4. Quartal mit 0,3 Prozent gegenüber dem Vorquartal gleich stark gestiegen wie in den beiden Vierteljahren davor. Allerdings habe die Expansion der Weltwirtschaft gegen Ende 2015 an Schwung verloren und die Konjunktur im Euroraum gewinne weiter nicht an Kraft. Außerdem würden viele Schwellenländer unter den niedrigen Rohstoffpreisen leiden.

"Die Aussichten für die österreichische Wirtschaft bleiben gedämpft", betont das Wifo mit Hinweis auf den jüngsten Test von Februar, der "eine weitere Verschlechterung der Einschätzungen der Unternehmen" gezeigt habe. Sowohl die aktuelle Lage als auch die Erwartungen für die kommenden Monate seien ungünstiger beurteilt worden als im Monat davor und als im langfristigen Durchschnitt. Beide Indizes lägen aber weiter im positiven Bereich.

Angespannt bleibt die Lage am heimischen Arbeitsmarkt. Die Zahl der unselbstständig aktiv Beschäftigten ist zwar im Februar nach vorläufiger Schätzung gegenüber dem Vorjahr deutlich gestiegen. Die Zahl der beim Arbeitsmarktservice (AMS) registrierten Arbeitslosen habe sich aber ebenso erhöht. Saisonbereinigt habe die Arbeitslosigkeit jedoch - wie schon in den Monaten davor - nicht mehr zugenommen, die Arbeitslosenquote liegt bei 9,0 Prozent.

Privater Konsum entwickelt sich schwach

Die Konsumausgaben nahmen im 4. Quartal etwas stärker zu als in den ersten neun Monaten 2015, "weil der Konsum der privaten Organisationen ohne Erwerbszweck und des Staates durch die Ausgaben für die Grundversorgung der seit dem Sommer deutlich erhöhten Zahl von Flüchtlingen stieg". Die Konsumausgaben des Privathaushalte entwickeln sich dagegen weiter schwach - trotz niedriger Energiepreise und positiver Steuerreform-Effekte ab.

Die Ausfuhren in die USA - mittlerweile der zweitwichtigste Handelspartner Österreichs - seien 2015 zwar kräftig ausgeweitet worden, haben aber im Jahresverlauf deutlich an Schwung verloren. Relativ robust sei dagegen der Anstieg der Exporte nach Deutschland geblieben.

In einer Woche legen die beiden Forschungsinstitute Wifo und IHS ihre neuen Konjunkturprognosen vor. Zuletzt, im Dezember, sind die Institute sowohl für 2016 als auch 2017 von einem realen Wirtschaftswachstum von je 1,7 (Wifo) bzw. 1,6 (IHS) Prozent ausgegangen.

(APA)

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