Österreicher gehen immer seltener einkaufen

Warum die Österreicher immer weniger oft Einkaufen gehen
Warum die Österreicher immer weniger oft Einkaufen gehenErwin Wodicka - BilderBox.com
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Die Ausgaben für Bio steigen. Die Österreicher wären auch bereit, für bessere Rückverfolgbarkeit von Produkten etwas mehr zu bezahlen.

Ein heimischer Haushalt hat 2015 im Schnitt im Monat 140 Euro für Frischeprodukte wie Wurst, Milch, Butter, Fleisch, Käse, Gemüse, Obst und Eier ausgegeben. Brot und Gebäck wurden in der Erhebung nicht mitberücksichtigt. Dafür ging ein durchschnittlicher Haushalt im vergangenen Jahr 130 Mal einkaufen. 2010 waren es noch fast 140 Mal. "Die Einkaufsfrequenz sinkt, weil Produkte länger haltbar sind, die Menschen weniger Zeit haben und auch öfter auswärts essen", sagte AMA-Marktforscherin Micaela Schantl.

Die Umsätze mit Frischeprodukten exklusive Brot und Gebäck sind 2015 um 1,3 Prozent gestiegen, die eingekaufte Menge insgesamt konstant geblieben. Das geht aus der sogenannten Befragung von AMA-Marketing und GfK unter 2.800 österreichischen Haushalten hervor. Ein kräftiges Umsatzplus gab es für Obst und Gemüse, hingegen wurden Fleisch sowie manche Milchprodukte im vergangenen Jahr weniger oft eingekauft: "Das liegt sicher auch am extrem langen und heißen Sommer. Da wird einfach weniger gekocht", analysiert Schantl. Dafür bescherte der heiße Sommer 2015 Obst, Gemüse und Grillfleisch ein Saisonhoch.

Ausgaben für Bio steigen

Der wertmäßig größte Anteil entfällt auf Wurst und Schinken, gefolgt von Milch, Joghurt und Butter. Platz drei nimmt die Warengruppe Fleisch inklusive Geflügel ein, zehn Prozent werden für Käse ausgegeben. Die mengenmäßig am meisten gefragten Produkte sind Milch, Erdäpfel und Äpfel, die umsatzstärksten Schweine- und Rindfleisch sowie Schnittkäse und Schinken.

Die Ausgaben für Biolebensmittel sind im Vorjahr weiter gestiegen, seit 2010 insgesamt um 29 Prozent. Mittlerweile gibt ein durchschnittlicher Haushalt jährlich 120 Euro für Lebensmittel aus biologischer Landwirtschaft aus. 7,6 Prozent aller Frischeprodukte werden im Lebensmittelhandel in Bioqualität gekauft. Dabei entfällt der höchste Bioanteil auf Eier. Etwa jedes fünfte Ei wird in Bio-Qualität gekauft.

Regionalität boomt

Auch die Tendenz zum Einkauf bei Angeboten hält an. 2015 wurden bereits ein Viertel der Frischeprodukte zum Aktionspreis verkauft. Besonders hoch ist der Anteil bei Fleisch mit 35 Prozent.

Auch die Regionalität boomt, wobei die lückenlose Rückverfolgbarkeit der Lebensmittel für den Konsumenten am wichtigsten ist. 46 Prozent der Befragten wären auch bereit, dafür etwas mehr zu bezahlen. Das ergab eine aktuelle Umfrage von KeyQuest im Auftrag von GS1. Den Nutzen der transparenten Rückverfolgbarkeit sehen die Konsumenten vor allem in genauen Herkunftsangaben und Transparenz des Herstellungsprozesses. Auch die Lebensmittelsicherheit, Kontrolle und Qualität werden genannt. Dabei ist den Befragten die Rückverfolgbarkeit umso wichtiger, je weniger verarbeitet ein landwirtschaftliches Urprodukt ist. Dies ist vor allem bei Fleisch und Eiern gegeben.

(APA/red.)

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