Inlandsnachfrage treibt heimische Industrie

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ARCHIVBILD: MAGNA PRODUKTIONAPA/MARKUS LEODOLTER
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Der EinkaufsManagerIndex weist den besten Wert seit zwei Jahren auf. Günstige Rohstoffpreise und hohe Nachfrage führen zu einer Ertragsverbesserung der Betriebe.

Die heimische Industrie ist im Aufwind. Auslöser dafür ist die boomende Nachfrage in Österreich, Auslandsaufträge gingen hingegen zurück. Am Arbeitsmarkt bringt das aber keine Entspannung, der Jobaufbau wurde unterbrochen, auch wenn sich die Ertragslage der Industrie verbessert habe. Für die kommenden Monate sind die Ökonomen der Bank Austria weiter zuversichtlich.

"Unbeeindruckt von globalen Unsicherheiten befindet sich die heimische Industrie seit dem Jahresbeginn in einem Aufwärtstrend und konnte zu Beginn des Frühlings sogar das Wachstumstempo noch etwas steigern", schreibt Bank Austria Chefökonom Stefan Bruckbauer. Der von der Bank berechnete EinkaufsManagerIndex kletterte im März auf 52,8 Punkte, im Schnitt des ersten Quartals 2016 gab es 52 Punkte, was der beste Wert seit zwei Jahren sei.

Exporte rückläufig

Aufträge aus dem Inland hätten zu einer starken Ausweitung der Produktion geführt, während rückläufige Exportaufträge Belastungen für die Industrie durch den Welthandel signalisierten. "Das erklärt die Zurückhaltung bei Personaleinstellungen und das weiterhin kostenbewusste Lagermanagement", analysiert Bruckbauer.

"Viele Rohstoffe konnten im März günstiger eingekauft werden, während die Nachfrage stark genug war, um den zweiten Monat in Folge die Verkaufspreise leicht anheben zu können. Unterm Strich bedeutete dies eine leichte Kostenentlastung und Ertragsverbesserung für die heimischen Betriebe im Vergleich zum Vormonat", wird Bank Austria Ökonom Walter Pudschedl zitiert. Er sei optimistisch, dass angesichts der guten Auftragssituation und der gestiegenen Kapazitätsauslastung in den nächsten Monaten in der Industrie wieder Jobs geschaffen werden.

Vorausindikator macht zuversichtlich

Der Bank Austria EinkaufsManagerIndex macht auch Hoffnung auf ein weiteres Wachstum: "Der bisher sehr verlässliche Vorausindikator", das Verhältnis der Neuaufträge zu den Lagerbeständen, habe "sich weiter nach oben bewegt und sogar den besten Wert seit fünf Jahren erreicht. Demnach sind die derzeitigen Lagerbestände zu niedrig, um ohne Produktionssteigerungen die einlangenden Aufträge abarbeiten zu können", heißt es in der Analyse der Bank Austria.

Die industriellen Erzeugerpreise sind im Februar gegenüber dem Vorjahresmonat um 3,1 Prozent gesunken, teilte die Statistik Austria am Mittwoch mit. Hauptverantwortlich dafür waren die Preisrückgänge im Bereich Energie (minus 9,6 Prozent) und für Vorleistungsgüter (minus 1,9 Prozent). Im Jänner 2016 betrug der Rückgang im Jahresabstand 2,1 Prozent, im Dezember 2015 waren es minus 2,0 Prozent. Im Monatsvergleich gegenüber Jänner 2016 fiel der Erzeugerpreisindex der Industrie im Februar 2016 um 0,7 Prozent.

(APA)

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