Vorstände von Wienwert ziehen sich zurück

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Umbau in der Führungsetage nach „Presse“-Bericht.

Wien. Der Wiener Immobilienentwickler Wienwert AG krempelt seine Führung um: Die beiden Hälfteeigentümer und bisherigen Vorstände Nikos Bakir und Wolfgang Sedelmayer ziehen sich in den Aufsichtsrat zurück. Neuer Vorstandsvorsitzender ist ab sofort der 33-jährige Investmentbanker Stefan Gruze.

Der Umbau in der Führungsetage hat offenbar mit Entwicklungen bei Wienwert zu tun, über die „Die Presse“ vor drei Wochen berichtet hat: Im Herbst hat der Abschlussprüfer Anmerkungen zum Bestätigungsvermerk zur Bilanz 2014 gemacht, die ein alarmierendes Bild des internen Rechnungswesens gezeigt haben: Wegen „wesentlicher Schwächen bei der internen Kontrolle des Rechnungslegungsprozesses“ bestünden „erhebliche Unsicherheiten hinsichtlich der Unternehmensfortführung“, schrieb der Prüfer.

Mit dem Einstieg Gruzes, der bereits seit März designierter Vorstandschef ist, scheinen die nächsten Projekte gesichert. Er bringt dem Vernehmen nach Finanzierungszusagen im Ausmaß von drei Millionen Euro mit; für weitere 3,5 Millionen bestünden konkrete Absichten von Investoren. Wie Wienwert gestern, Freitag, gemeldet hat, hat das Unternehmen eine 7,75-%-Anleihe mit einem Volumen von einer Mio. Euro zum Fälligkeitsdatum 1. April zurückgezahlt.

Anwalt prüft Compliance

Neben Gruze kommen Hilmar Grundwald, bisher Leiter des Finanz- und Rechnungswesens, und der bisherige Aufsichtsratschef Jürgen Zouplna in den Vorstand. Anwalt Zouplna ist für Compliance zuständig. Ex-Vorstand Bakir hat im „Presse“-Gespräch mit der Aussage aufhorchen lassen, dass er Fenster für sein Privathaus über ein Wienwert-Projekt eingekauft habe. (kom)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 02.04.2016)

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