GPA: Weg in die Selbstständigkeit oft unfreiwillig

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Mittlerweile gibt es 278.000 Ein-Personen-Unternehmen in Österreich. Die Gewerkschaft führt den Anstieg bei den Selbstständigen auf zunehmende Scheinselbstständigkeit zurück.

2010 waren noch acht Prozent aller erwerbstätigen Selbstständige, mittlerweile sind es bereits 11,4 Prozent. Die Gewerkschaft der Privatangestellten (GPA) führt dies auch auf die zunehmende Scheinselbstständigkeit zurück. "Immer öfter müssen sich Menschen selbstständig machen, weil ihnen sonst mit Kündigung gedroht wird", so GPA-Expertin Veronika Kronberger.

Für die Betroffenen bedeute prekäre Beschäftigung, dass sie wegen fehlendem Urlaubs- und Weihnachtsgeld fast immer weniger Geld verdienen als ihre angestellten Kollegen. "Diese Menschen verdienen im Jahr durchschnittlich unter 9000 Euro brutto", rechnete Kronberger am Dienstag in einer Aussendung vor.

278.000 Ein-Personen-Unternehmen

Im Jahr 2014 (aktuellste Zahlen, Anm.) gab es in der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) 278.000 Ein-Personen-Unternehmen, das macht 58 Prozent aller WKÖ-Mitglieder aus.

Die GPA hat für Scheinselbstständige im Vorjahr die Onlineplattform Watchlist Prekaer (www.watchlist-prekaer.at) in Betrieb genommen. Betroffene können Rahmenbedingungen und Daten ihrer Arbeit anonym angeben, die GPA-djp leitet die Angaben weiter an die Gebietskrankenkassen, die dann Beschäftigungsverhältnisse im Unternehmen prüft. Nun wurde das Angebot erweitert: Ab sofort können sich Betroffene nicht nur an die Onlineplattform, sondern zur Beratung auch an jede Regionalgeschäftsstelle der GPA wenden.

(APA)

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