Staatsschulden in Österreich höher als im EU-Schnitt

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Erstmals seit Jahren ging die Verschuldung in EU und Eurozone zurück. Österreich entwickelte sich in die entgegengesetzte Richtung.

Die Verschuldung hat sich sowohl in der Eurozone als auch in der EU 2015 wieder entspannt. In der Währungsunion sanken die öffentlichen Schulden laut Eurostat gegenüber 2014 von 92,0 auf 90,7 Prozent. In den Jahren zuvor hatte es immer steigende Schuldenstände gegeben. In der EU gab es einen Rückgang von 86,8 auf 85,2 Prozent. Österreich scherte aus dem EU-Durchschnitt aus: Die Staatsschuldenquote stieg von 84,3 auf 86,2 Prozent.18 EU-Staaten konnten sich über gesunkene Schulden freuen, zehn mussten Verschlechterungen hinnehmen. Die höchsten Schuldenraten verzeichneten weiterhin Griechenland (176,9 Prozent), Italien (132,7 Prozent) und Portugal (129,0 Prozent). Bei 17 EU-Länder - also mehr als der Hälfte - war die Verschuldung über der Maastricht-Grenze von 60 Prozent hinnehmen.  Die niedrigsten Werte gab es in Estland mit 9,7 Prozent und Luxemburg mit 21,4 Prozent.

Budgetdefizit in Österreich gut entwickelt

Beim Budgetdefizit gab es in EU und Eurozone ebenfalls deutliche Verbesserungen. So ging das Defizit in der EU von 2014 auf 2015 von 3,0 auf 2,4 Prozent zurück, in der Währungsunion reduzierte es sich von 2,6 auf 2,1 Prozent. Österreichs Budgetdefizit wies eine noch bessere Entwicklung auf und sank von 2,7 auf 1,2 Prozent.

Sieben EU-Länder wiesen ein Defizit von drei oder mehr Prozent auf und lagen damit über der Maastricht-Grenze, darunter Griechenland (-7,2 Prozent), Spanien (-5,1 Prozent), Portugal und Großbritannien (mit je -4,4 Prozent). Einen Budgetüberschuss konnten dagegen Luxemburg (+1,2 Prozent), Deutschland (+0,7 Prozent) und Estland (+0,4 Prozent) verzeichnen.

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