Arbeitskosten steigen in Österreich überdurchschnittlich stark

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Die Arbeitskosten stiegen in Österreich mehr als doppelt so stark an wie im Eurozonen-Schnitt. Eine Stunde kostete in Österreich im Vorjahr 32,50 Euro, Schlusslicht war Bulgarien mit 4,10 Euro.

Die Arbeitskosten in der Europäischen Union waren auch im Jahr 2015 stark unterschiedlich. Die Arbeitsstunde inklusive Nebenkosten kostete einen Arbeitgeber in Dänemark 42,70 Euro, in Bulgarien hingegen nur 4,10 Euro. Der Faktor Arbeit war in Österreich mit 32,50 Euro pro Stunde etwas billiger als in Deutschland mit 32,70 Euro. Sowohl Österreich als auch Deutschland lagen damit deutlich über dem Schnitt der 28 EU-Staaten (25,90 Euro) wie auch der 19 Staaten im Euro-Währungsgebiet (29,60 Euro). Dies berichtete das Statistische Bundesamt Deutschlands am Dienstag in Wiesbaden.

Im Vergleich zum Jahr 2014 stiegen die Arbeitskosten in Österreich überdurchschnittlich, nämlich um 3,3 Prozent. In Deutschland stiegen sie um 2,7 Prozent, in der Eurozone um 1,5 Prozent.

Im EU-Vergleich auf dem neunten Rang

Österreich lag im EU-Vergleich auf dem neunten Rang. Spitzenreiter war Dänemark mit 42,70 Euro je Arbeitsstunde vor Belgien mit 41,10 Euro und Schweden mit 40,10 Euro. Auch in Luxemburg, Frankreich, Finnland und den Niederlanden war der Faktor Arbeit teurer als in Deutschland und Österreich.

In den osteuropäischen Nachbarstaaten Österreichs lagen die Arbeitskosten deutlich darunter: In Ungarn kostete eine Arbeitsstunde 8,10 Euro, in Tschechien 10,10 Euro, in der Slowakei 10,40 Euro und in Slowenien 15,70 Euro. Am billigsten war eine Arbeitsstunde in Bulgarien mit 4,10 Euro, gefolgt von Rumänien mit fünf Euro. Erfasst wurden Arbeitsplätze in der Industrie sowie in marktbestimmten Dienstleistungen, also ohne den öffentlichen Dienst.

Höchste Lohnnebenkosten in Schweden

Die höchsten Lohnnebenkosten wurden in Schweden fällig, nämlich 48 Euro auf 100 Euro Lohn. Österreich lag mit 36 Euro Lohnnebenkosten auf 100 Euro Lohn auf dem neunten Platz und damit über dem EU- und Eurozonen-Durchschnitt. In Deutschland fielen nur 28 Euro an, damit lag es auf dem 14. Platz. Der EU-Schnitt der Lohnnebenkosten lag bei 31 Euro je 100 Euro Lohn, der Schnitt in der Eurozone bei 34 Euro. Zu den Lohnnebenkosten zählen vor allem die Arbeitgeberanteile zu den Sozialversicherungen, Aufwendungen für betriebliche Altersvorsorge und Lohnfortzahlung im Krankheitsfall.

(APA)

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