Indizes und Daten als wichtiges Standbein

Wien. Am Anfang der modernen Indexentwicklung stand in Wien der Jubilar ATX. Aber für die Vielzahl und Vielfalt von Finanzprodukten, die auf solchen Börsenbarometern beruhen, reicht ein Leitindex nicht aus. Zumal Wien nach dem Zusammenbruch des Ostblocks ja auch im Börsenbereich zu einem umfangreichen Ost-Kompetenzzentrum wurde.

Heute berechnet die Wiener Börse eine ganze Palette von verschiedenen Indizes und hat sich zu einem globalen Know-how-Träger in Sachen Indizes und anderer Börsendaten etabliert. Das Datengeschäft ist unterdessen bereits der zweitgrößte Geschäftsbereich.

Der Reihe nach: Der ATX (siehe Geschichte auf Seite eins) bildet die Performance der 20 größten und umsatzstärksten Aktien auf dem Wiener Markt ab und ist damit der Leitindex. Er dient als Basis für eine Reihe von Produkten wie etwa Exchange Traded Funds unter anderem von Black Rock, ComStage und Deutsche Bank. ETFs sind Fonds, die nicht aktiv gemanagt werden, sondern einfach einen Index nachbilden. Sie bewegen sich damit eins zu eins mit dem zugrunde liegenden Börsenindex.

Finanzprodukte beziehen sich aber nicht nur auf den ATX als Leitindex, und so hat sich schon bald nach der ATX-Einführung eine ganze ATX-Familie herauszubilden begonnen. Jetzt gibt es beispielsweise auch einen ATX five, der die fünf höchstgewichteten ATX-Aktien abbildet, einen ATX Total Return (der auch die Dividendenzahlungen enthält), einen IATX für Immobilienaktien, einen ATX Global Players für weltweit tätige ATX-Prime-Unternehmen und so weiter. Insgesamt gehören der ATX-Familie 21 Indizes an, die weltweit von 45 Finanzinstituten als Basis für Finanzprodukte verwendet werden.

Noch umfangreicher sind die ebenfalls in Wien berechneten und von der Wiener Börse in Echtzeit veröffentlichten CEE&CIS-Indexfamilien für zwölf osteuropäische Börsen, die 53 Indizes umfassen. Hiervon zählen weltweit die CECE- und RDX-Indizes zu den am meisten verwendeten Indizes für Produkte mit Bezug auf Osteuropa und Russland.

Und das Indexangebot wird von internationalen Finanzinstituten umfassend genutzt: Über 5500 Zertifikate und Optionsscheine basieren allein auf dem ATX. (red.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 11.05.2016)

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