„Es ist unsere Heimbörse“

RHI. Der Feuerfestkonzern ist ein Urgestein des Wiener Markts.

Wien. „Es ist unsere Heimbörse – auch wenn sie klein ist und daher im internationalen Gefüge nicht so viel Aufmerksamkeit erfährt wie große Börsenplätze.“ Randolf Fochler, Kommunikationschef der RHI, bricht eine Lanze für die Wiener Börse. In der Tat ist der Feuerfestkonzern ein Urgestein des Wiener Markts. Die Erstnotiz erfolgte am 7. Oktober 1987, also vor fast 30 Jahren. Und mit dem Verbund, der OMV und Wienerberger zählt die RHI zu jenem Unternehmensquartett, das seit der Gründung des Leitindex ATX dabei ist.

Für die RHI, die feuerfeste Auskleidungen hauptsächlich für Hochöfen der Stahlindustrie sowie Brennöfen für die Zement- und Glasindustrie produziert, bietet die Notiz im ATX drei wesentliche Vorteile: Das Unternehmen erfahre eine größere mediale – und damit öffentliche – Wahrnehmung, sagt Fochler. Wobei das natürlich auch für Bad News gelte.

Die höhere Aufmerksamkeit helfe offenbar auch bei der Suche nach qualifiziertem Personal. „Wir spielen quasi in der ersten Liga.“ Das gelte auch – der dritte Punkt – für die Investoren: Investmentfonds hätten das Unternehmen nur deshalb auf dem Radarschirm.

Die Aktie des Unternehmens, das auch für das Geschäftsjahr 2015 trotz eines empfindlichen Gewinneinbruchs eine stabile Dividende von 75 Cent ausschüttet, hat eine bewegte Geschichte hinter sich: Nach der Emission bei umgerechnet rund 35 Euro hat das Papier 1991 ein historisches Hoch von 67,133 Euro erreicht. Danach ging es deutlich nach unten, mit einem positiven Ausreißer im Jahr 1998, als die Aktie noch einmal rund 50 Euro erreichte. Derzeit notiert das Papier bei 17,7 Euro, wobei die Analysten durchaus noch Potenzial sehen, denn ihre Kursziele liegen zwischen 18,50 und 24 Euro.

Der Konzern, an dem der Investor Martin Schlaff über seine Stiftung knapp 30 Prozent hält, wünscht sich – so wie viele andere notierte Unternehmen – eine Blutauffrischung der Wiener Börse. Da sei allerdings vor allem die Politik gefordert, sagt Fochler. „Es muss Rahmenbedingungen geben, die den Wert der Börse für die Volkswirtschaft fördern.“ Steuern seien indes kontraproduktiv und verprellten vor allem die Kleinaktionäre. Dazu nur eine Zahl: Allein in den vergangenen sechs Jahren hat die RHI Dividenden in Höhe von 169,2 Mio. Euro ausgeschüttet. (eid)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 11.05.2016)

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