Der Ermittlungschef gab im Hypo-Untersuchungsausschuss Einblicke.
Wien/Klagenfurt. Der Untersuchungsausschuss des Nationalrats soll die politische Verantwortung für das Hypo-Desaster klären. 19 Beamte und eine Verwaltungsbedienstete versuchen, die kriminellen Hintergründe auszuleuchten. Wie diese derzeit aussehen, erklärte der Chef der Sonderkommission Hypo, Bernhard Gaber, am Mittwoch im U-Ausschuss.
Aktuell werde gegen 189 Beschuldigte ermittelt. Bisher gebe es bereits 20 Anklagen oder Anklagevorhaben, 56 Fälle seien noch zu ermitteln, erklärte Gaber. Der Akt Hypo umfasse 530.000 Seiten, dazu kommen zwölf Millionen elektronische Daten. Zur Klärung der politischen Verantwortung konnte Gaber am gestrigen Mittwoch aber wenig beitragen.
Diesbezüglich war der zweite Zeuge, Gerhard Steger, interessanter. Er war Sektionschef im Finanzministerium zur Zeit, als Maria Fekter das Ressort führte. Ihr wird vorgeworfen, bei der Hypo keine Bad Bank gegründet zu haben. Man habe alle Varianten geprüft, erklärte Steger dazu. Es gebe in der Öffentlichkeit „Illusionen“ rund um den Nutzen einer Bad Bank. (ag.)
("Die Presse", Print-Ausgabe, 12.05.2016)