Österreichs Superreiche bringen es gemeinsam auf rund 78,2 Milliarden Euro. Aber nicht alle besitzen noch so viel wie im Vorjahr.
13.03.2018 um 14:16
Auf rund 78,2 Milliarden Euro bringen es die zehn reichsten Familien Österreichs - damit könnten sie zum Beispiel sechs Mal die Hypo retten - oder jedem Österreicher rund 9000 Euro in die Hand drücken. Die Zahlen stammen vom jährlichen Ranking der 100 reichsten Österreicher der "Trend"-Redaktion, die "Presse" stellt die zehn superreichen Familien vor.
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Im Vorjahr war er zwar nicht in den Top 10, aber Martin Schlaff ist schon ein alter Bekannter in Österreichs Reichenlisten. "Trend" schätzt sein Vermögen aktuell auf 2,47 Milliarden Euro. Der Finanzinvestor gilt als einer der begnadetsten Netzwerker Österreichs - seine Kontakte reichen weit über die Grenzen Europas hinaus. Grundstock für Schlaffs Vermögen bildete die elterliche Großhandelsfirma Robert Placzek, heute ein weit verzweigter Konzern.
Die drei Brüder Andreas, Christian und Michael Kaufmann erbten Ende des vergangenen Jahrtausends von ihrer Tante, Harriet Hartmann eines der größten Vermögen Österreichs. Ihr hatte unter anderem der Papierkonzern Frantschach gehört. 2002 gegründeten die Kaufmanns ein Unternehmen, das mittlerweile mehr als 95 Prozent am Kamera- und Objektivhersteller Leica hält. Die Familie gilt mit einem Vermögen von 2,54 Milliarden Euro als eine der wohlhabendsten der Alpenrepublik.
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Die Kaufhaus-Erbin Heidi Horten ist laut "Trend"-Ranking die zweitreichste Frau Österreichs. Sie lebt in Kärnten und ist Mäzenin sowie seit 2010 Ehrenpräsidentin des lokalen Eishockey-Klubs KAC. Horten ist Eignerin der Carinthia VII, einer der größten Privatyachten der Welt; bei einem Vermögen von 3,55 Milliarden Euro eine Kleinigkeit. Auch privat scheint alles gut zu laufen: Die 75-Jährige hat im Vorjahr zum zweiten Mal geheiratet, der Glückliche ist der zehn Jahre jüngere Kari Goëss.
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Mit der Politik hat es ja nicht ganz so gut geklappt, mit der der Vermögensbildung dagegen umso besser: Der gebürtige Steirer Frank Stronach hat laut "Trend"-Schätzung 4,15 Milliarden Euro angehäuft. 1954 wanderte der gelernte Werkzeugmacher nach Kanada aus, wo er dann in der Autozulieferindustrie eine große Karriere machte.
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Der Name Swarovski ist durch die Produktion von Schmuckstücken weltweit bekannt geworden. Weiters stellt das Unternehmen die Tyrolit Schleifmittel und optische Geräte her. In der fünften Generation führt nun Markus Langes-Swarovski die Geschäfte. Die Familie Swarovski bringt es auf ein Vermögen von 4,2 Milliarden Euro.
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Karl Wlaschek, am 31. Mai 2015 im Alter von 97 gestorben, war einer der erfolgreichsten Unternehmer der Zweiten Republik und zählte auch 2015 zu den reichsten Menschen Österreichs. 1961 gründete er den ersten Billigen Laden (Billa). 30 Jahre später verkaufte er sein Einzelhandelsimperium um 1,1 Milliarden Euro an den deutschen Rewe-Kozern. Mit geglückten Immobilien-Deals vermehrte er sein Vermögen, seine Erben besitzen heute 4,9 Milliarden Euro.
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Knapp einen Stockerlplatz verfehlt hat Novomatic-Gründer Johann Graf. Er gilt als einer der wenigen Selfmade-Milliardäre Österreichs in der Nachkriegszeit. Graf besitzt 92 Prozent der Anteile am Glücksspielkonzern Novomatic und hat ein geschätztes Vermögen von 5,4 Milliarden Euro.
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Friedrich Karl Flick erbte im Jahr 1972 von seinem Vater den größten Teil des Familienvermögens, welches zu einem beträchtlichen Teil auf die Ausnutzung von Zwangsarbeitern während der Nazizeit in den Stahl- und Papierfabriken der Familie zurückging. Nach der Heirat mit der um 30 Jahre jüngere Österreicherin Ingrid Ragger ließ er sich in Kärnten nieder. 2006 verstarb Flick, der sich stets weigerte an einem Fonds für Zwangsarbeiter der NS-Zeit zu beteiligen. Das Familienvermögen beläuft sich heute auch 7,35 Milliarden Euro.
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Dietrich Mateschitz, den Gründer von Red Bull, muss man in Österreich eigentlich nicht mehr vorstellen. Fast jeder kennt den 8,25 Milliarden Euro schweren Self-Made-Milliardär, der einen der erfolgreichsten Getränkekonzerne der Welt aufgebaut hat. Über sein Privatleben ist allerdings wenig bekannt, wie viele andere Superreiche gilt er als öffentlichkeitsscheu.
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Die Familien Porsche und Piech, die seit Jahren die "trend"-Rangliste der reichsten Österreicher anführen, liegen auch heuer an erster Stelle, haben allerdings aufgrund des VW-Abgasskandals deutliche Einbußen hinnehmen müssen. Laut aktueller "trend"-Taxierung reduzierte sich ihr Vermögen um rund 30 Milliarden Euro auf 35,4 Milliarden. Die Familien legen Wert auf die Feststellung, dass ihnen das Vermögen nicht direkt zuzurechnen sei, da es sich um Stiftungsvermögen handle.
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Aus dem elitären Kreis der zehn Reichsten ist heuer übrigens Maria-Elisabeth Schaeffler ausgeschieden, Eigentümerin des gleichnamigen Autozulieferkonzerns und Großaktionärin von Continental. Mit einem Vermögen von 2,1 Milliarden Euro belegt sie den 15. Platz, im Vorjahr lag sie noch auf Rang sechs.
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Zu den diesjährigen Absteigern zählten zudem Reinold Geiger, der Gründer und Mehrheitsaktionär des an der Hongkonger Börse notierenden Kosmetikkonzerns L"Occitane, sowie der Reeder Helmut Sohmen (im Bild). Die 100 reichsten Österreicher sind heuer insgesamt etwas "ärmer" geworden. Das Gesamtvermögen sank auf rund 145 Milliarden Euro im Jahr 2016. Im Vorjahr waren es rund 170 Milliarden Euro.
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Neu in das Ranking der reichsten Österreicher aufgenommen wurden mit Klemens Hallmann und Hans Thomas Gross zwei junge Investoren. Gross' Vermögen stammt aus dem Verkauf des von ihm gegründeten Sportwetten-Infodienstes Runningball. Hallmann ist vor allem durch Immobiliengeschäfte reich geworden. Der dritte Neuzugang ist Mercedes-Sportchef Toto Wolff (im Bild).
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Top 10: Die reichsten Österreicher
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