Uniqa und Vienna Insurance mussten im ersten Quartal deutliche Rückgänge beim Ergebnis hinnehmen.
Wien. Der börsenotierte Versicherungskonzern Uniqa musste zum Jahresauftakt einen deutlichen Gewinnrückgang hinnehmen. Vorsteuergewinn und Konzernergebnis halbierten sich bis März, ebenso wie die Kapitalerträge. Diese reduzierten sich primär in Folge negativer Währungseffekte, denen noch im Vorjahresvergleich hohe positive Währungseffekte gegenüberstanden. Auch im Kerngeschäft schwächelte die Versicherung. Die verrechneten Konzernprämien sanken im Quartal um knapp 16Prozent auf 1,7Mrd. Euro. Grund war eine bewusste Zurückhaltung bei der Vergabe von Einmalerlägen in der Lebensversicherung.
Für die Versicherung ist die Entwicklung jedoch nicht überraschend: Konzernchef Andreas Brandstetter teilte am Donnerstag in einer Aussendung mit, dass das erste Quartal weitgehend der Planung entspreche. Für das Gesamtjahr 2016 geht der Konzern zudem „unverändert davon aus“, dass das Ergebnis vor Steuern wegen hoher Zukunftsinvestitionen und einer allgemein angespannten ökonomischen Situation um bis zu 50 Prozent niedriger ausfallen werde. An einer steigenden Dividende hält die Uniqa dennoch fest.
Noch im Vorjahr erzielte die Versicherung einen neuen Rekordwert beim Vorsteuerergebnis. Grund dafür waren jedoch auch Sondereffekte, etwa der Verkauf von Immobilien.
Jahresziel intakt
Die Uniqa will in den kommenden zehn Jahren 500 Mio. Euro investieren, um sich fit für die Zukunft zu machen. Das Geld soll unter anderem in die Digitalisierung fließen. Im März gab das Unternehmen bekannt, die Unternehmensstruktur zu straffen. Der Vorstand wurde von 22 auf zehn Personen verkleinert, Gesellschaften wie die Raiffeisen Versicherung wurden unter das Dach der Uniqa Österreich geholt.
Auch beim börsenotierten Rivalen, der Vienna Insurance, lief es im ersten Quartal nicht ganz rund: Wie von Analysten erwartet, sank das Konzernergebnis um rund ein Fünftel auf 77,6 Mio. Euro. An dem Gesamtjahresplan, das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit von 172 Mio. Euro im Jahr 2015 auf bis zu 400 Mio. Euro in diesem Jahr zu verdoppeln, hält man aber fest, erklärte VIG-Chefin Elisabeth Stadler. Bis März nahm die VIG etwas weniger Prämien ein, ohne Einmalerläge gab es aber ein leichtes Plus. Das Finanzergebnis wurde ebenfalls vom Niedrigzinsumfeld belastet. (ag./red.)
("Die Presse", Print-Ausgabe, 27.05.2016)