Österreichs Wirtschaft wächst stärker als erwartet

 Positive Impulse lieferten erstmals wieder auch die Bauinvestitionen.
Positive Impulse lieferten erstmals wieder auch die Bauinvestitionen.(c) APA/dpa/UNBEKANNT (UNBEKANNT)
  • Drucken

Das Wirtschaftswachstum hat im ersten Quartal um 1,6 Prozent zugelegt. Stützen waren Privatkonsum, Investitionen und Tourismus.

Österreichs Wirtschaft ist heuer zu Jahresbeginn stärker gewachsen als zunächst angenommen. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) legte im Quartalsabstand um 0,5 statt um 0,4 Prozent zu, und im Jahresabstand betrug der Anstieg 1,6 statt 1,3 Prozent, wie noch vor einem Monat errechnet worden war. Die real 1,6 Prozent Plus im Jahresabstand sind ein unbereinigter Wert - bereinigt um Kalendereffekte (Schalttag, Arbeitstage) lag das BIP um 1,1 Prozent über dem Niveau des Vorjahres. Stützen waren Privatkonsum, Investitionen und Tourismus, erklärte das Wifo am Montag. Ende 2015 hatte das BIP im Quartalsabstand lediglich 0,3 Prozent und im Jahresabstand um 1,0 Prozent dazugewonnen.

Steuerreform kurbelt Konsum an

Der Konsum habe sich im Zeitraum Jänner bis März dynamisch entwickelt - sowohl die private als auch die öffentliche Konsumnachfrage wurden um 0,3 Prozent ausgeweitet. Der Anstieg der Konsumausgaben der privaten Haushalte lag Anfang 2016 deutlich über dem Schnitt der vergangenen drei Jahre, den Ausschlag dafür dürfte laut Wifo die mit Jahresbeginn umgesetzte Steuerreform gegeben haben, die die Ausgabenbereitschaft angekurbelt hat.

Einen positiven Beitrag zum Wachstum leisteten auch die Bruttoanlageinvestitionen (Ausrüstungs- und Bauinvestitionen), sie wurden im 1. Quartal um 0,6 Prozent gesteigert. Die heimischen Unternehmen investierten wieder vermehrt in Maschinen (+0,6 Prozent) und Fahrzeuge (+1,5 Prozent). Positive Impulse lieferten erstmals wieder auch die Bauinvestitionen, so das Wifo. Zuwächse gab es allerdings nur im Nicht-Wohnbau.

Außenhandel bringt keinen positiven Beitrag

Im Außenhandel setzte sich heuer im 1. Quartal die positive Grunddynamik fort, wie die Experten erklären. Sowohl die Exporte (+0,5 Prozent) als auch die Importe (+0,7 Prozent) stiegen schwächer als seit dem Frühjahr 2015. Da die Importe aber stärker wuchsen als die Exporte, lieferte der Außenhandel insgesamt erneut keinen positiven Beitrag zum Wirtschaftswachstum.

Die Industriekonjunktur verlief im Lichte der Besserung der allgemeinen Wirtschaftsentwicklung "relativ verhalten", so das Wifo, wenngleich sich die Dynamik seit Anfang 2015 kontinuierlich beschleunigt habe (1. Quartal 2016 +0,6 Prozent). Von der Bauwirtschaft kamen erstmals vermehrt positive Impulse (+0,3 Prozent nach +0,1 Prozent im 4. Quartal 2015). Ebenso unterstützten die Dienstleistungsbereiche das Wachstum.

Gute Tourismus-Saison

Dank der guten Saison im Tourismus verzeichneten besonders Beherbergung und Gastronomie sowie der Handel - auch unter Berücksichtigung des Schalttageffektes - eine positive Entwicklung. Die Wertschöpfung von Handel, Verkehr, Beherbergung und Gastronomie stieg um 0,4 Prozent.

(APA)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Österreich

Wirtschaftswachstum: Jedes Bundesland wächst anders

Österreichs Wirtschaft wächst. Allerdings nicht jedes Bundesland entwickelte sich 2015 gleich gut. Oberösterreich liegt ganz vorn, die Steiermark bildet das Schlusslicht.
Nebenbahn der OeBB im Tunnel
Österreich

Heimische Konjunkturlokomotiven 2015 aus dem Westen

Oberösterreich, Vorarlberg und Tirol wuchsen über dem Österreich-Schnitt von 0,9 Prozent. Dazu trugen vor allem Handel und Tourismus bei.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.