Die letzten Tage der Fimbag

Ko-Vorstand Klaus Liebscher.
Ko-Vorstand Klaus Liebscher.(c) APA/HELMUT FOHRINGER
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Die staatliche Bankenholding Fimbag legt wie geplant mit 30. Juni ihre Arbeit nieder.

Wien. Die staatliche Bankenholding Fimbag wird wie geplant aufgelöst: Mit 30. Juni legt sie ihre Arbeit nieder. Die verbleibenden Aufgaben wurden an das Finanzministerium und die Abbaumanagementgesellschaft des Bundes übertragen, teilte die Fimbag am Montag mit.
Die Finanzmarktbeteiligung Aktiengesellschaft des Bundes war im Jahr 2008, auf dem Höhepunkt der Finanzkrise, als Tochtergesellschaft der damaligen Staatsholding ÖIAG (heute Öbib) gegründet worden, um negativen Auswirkungen der weltweiten Finanzkrise auf österreichische Banken vorzubeugen.

Aufgabe der Fimbag war es, als Treuhänderin des Bundes für von der Republik Österreich übernommenes Partizipations- und Aktienkapital zu einer Rekapitalisierung heimischer Banken beizutragen. Als Höchststand hatte sie von fünf Banken begebene Partizipationsscheine mit einem Gesamtnennwert von 5,4 Mrd. Euro in ihrem Treuhandbestand.

„Weitestgehend alles erfüllt“

Drei Banken – Bawag P.S.K., Erste Group, Raiffeisen Zentralbank/Raiffeisen Bank International – haben insgesamt 3,5 Mrd. Euro gänzlich zurückgezahlt und die vereinbarten Dividenden bezahlt. In zwei Fällen – Hypo Alpe-Adria-Bank International AG, Österreichische Volksbanken-AG – musste das Partizipationskapital für Kapitalherabsetzungen zur Verlustabdeckung herangezogen werden. Die Fimbag war auch maßgeblich bei der Privatisierung der Hypo Group Alpe Adria (der Hypo-Südosteuropa-Bank) und federführend bei der Privatisierung eines Teilbetriebs der Kommunalkredit beteiligt.

Im November beschloss die Regierung auf Vorschlag des Fimbag-Vorstands und des Aufsichtsrats die Auflösung der Bankenholding. Für Ko-Vorstand Klaus Liebscher (er leitete die Fimbag mit Adolf Wala) ein logischer Schritt, da sich die Aufgaben der Fimbag deutlich reduziert hätten, sie „weitestgehend alles erfüllt“ habe. „Die Fimbag hat in ihrer Funktion als Treuhänderin des Bundes und im Rahmen ihrer Vollmachten maßgeblich zu einer Minimierung der Auswirkungen der internationalen Finanzkrise auf das österreichische Bankwesen beigetragen“, sagte Fimbag-Aufsichtsratschef Hannes Androsch. (APA)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 28.06.2016)

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