Moody's entzieht Stadt Wien das "Triple A"

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Das Wiener RathausClemens Fabry
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Auch die BIG und die Asfinag wurden herabgestuft, zuvor hatte es schon die ÖBB-Infrastruktur getroffen. Einen kleinen Lichtblick gibt es für Kärnten.

Die US-Ratingagentur Moody's hat ihre Bewertungen für die Stadt Wien, für die Bundesimmobiliengesellschaft BIG und auch für die Asfinag (Autobahnen- und Schnellstraßen Finanzierungs-AG) herabgesetzt. Die Bewertung des Landes Niederösterreich wurde bestätigt. Weder Wien noch die beiden Firmen genießen weiterhin das Toprating von "AAA". Die Bewertungen liegen nun je eine Stufe tiefer bei "Aa1", wo Niederösterreich bereits lag, so Moody's Montagabend.

Alle Bewertungen folgen der Abstufung der Republik Österreich vom vergangenen Freitag, hieß es seitens der Ratingagentur. Auch der Staat wird von Moody's inzwischen ja nicht mehr als Schuldner allerhöchster Bonität bewertet, sondern eine Stufe tiefer.

Auch Aa1 bedeutet noch sichere Anlage

Zuvor am Montag hatte Moody's schon die ÖBB-Infrastruktur auf "Aa1" abgestuft. Der Ausblick von Moody's für die ÖBB-Tochter sowie für die Republik als auch für Niederösterreich, Wien, die Asfinag sowie die BIG wird auf stabil eingestuft. Die Bewertung von "Aa1" bedeutet bei Moody's eine sichere Anlage mit einem so gut wie vernachlässigbaren Ausfallrisiko, das aber etwas schwieriger einzuschätzen ist.

Bestätigt hatte Moody's am Montag indes Bewertungen von acht Geldhäuser der Raiffeisengruppe ("Aa1"). Für die Bank Austria ( "Baa2") wurde - wegen des Sparprogramms samt Stellenabbaues - eine Aufstufung für die nächsten Monate als möglich bezeichnet.

Ausblick für Kärnten verbessert

Einen Lichtblick gibt es hingegen für Kärnten: Moody's hat die Bewertung des Landes mit B3 zwar bestätigt. Damit liegt das Bundesland weiter im hochspekulativen Bereich, was bedeutet, dass bei einer Verschlechterung der Situation Ausfälle wahrscheinlich sind (Grund sind neben hoher Schulden die Milliardenhaftungen für die Hypo-Nachfolgegesellschaft Heta).  Der Ausblick für Kärnten ist aber - und das ist einer Absichtserklärung zur außergerichtlichen Streitbeilegung in Sachen Landeshaftungen für Heta-Verbindlichkeiten geschuldet - von negativ auf "developing", also "aufkommend", erhöht worden, teilte Moody's mit. Die Ratingagentur schreibt, dass die Verbesserung des Ausblicks ihre Hoffnung widerspiegelt, dass die Milliardenproblematik ohne ein tatsächliches Schlagendwerden der Landesgarantien Kärntens für die frühere Hypo Alpe Adria geregelt werden könnte.

(APA)

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