Landeshauptstadt-Vergleich: In Innsbruck wohnt man am teuersten

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Ein Quadratmeter Neubauwohnung kostet in Österreich im Schnitt 2561 Euro. Gebrauchte Wohnungen sind mit 1694 Euro noch billiger zu haben, doch verteuern sie sich seit Jahren stärker. Heuer muss man dafür um fast vier Prozent mehr dafür ausgeben.

Wien. Wer in Österreich ein Baugrundstück erwerben will, muss dafür durchschnittlich 260 Euro pro Quadratmeter hinlegen, um 3,4 Prozent mehr als vor einem Jahr. Das geht aus dem jüngsten Immobilienpreisspiegel der Wirtschaftskammer hervor. Die Spanne zwischen den Bezirken ist freilich groß und reicht von Wien Döbling (1143 Euro) bis Jennersdorf im Burgenland (22 Euro).

Wer lieber fertig kaufen will als bauen, für den haben sich neue Eigentumswohnungen österreichweit um 1,9 Prozent auf durchschnittlich 2561 Euro pro Quadratmeter verteuert. Gebrauchte Wohnungen sind mit durchschnittlich 1694 Euro pro Quadratmeter billiger, dafür haben sie sich stärker verteuert, nämlich um 3,8 Prozent. Die Spanne wird schon seit einigen Jahren kleiner.

In den Landeshauptstädten muss man generell tiefer in die Tasche greifen (siehe Grafik). In Innsbruck etwa kostet eine gebrauchte Wohnung je nach Lage zwischen 2424 Euro pro Quadratmeter (normale Lage) und 3482 Euro (sehr gute Lage). Auch Salzburg, Bregenz und Wien sind teure Pflaster.

Mieten doch kein Preistreiber?

Die Mieten (in jenem Bereich, in dem die Miethöhe frei vereinbart werden darf) haben sich österreichweit von 7,1 Euro netto pro Monat und Quadratmeter auf 7,2 Euro verteuert. Georg Edlauer, Obmann des Fachverbands der Immobilien- und Vermögenstreuhänder, wies zurück, dass die Mieten ein starker Preistreiber wären. Ziehe man die Daten von 1979 heran (so lang gibt es den Immobilienpreisspiegel), so seien die Mieten in Wien seitdem real um fünf bis 15 Prozent gestiegen. In St. Pölten erreiche man hingegen nicht einmal die Spitzenwerte von 1979.

Während die Preise für Wohnimmobilien tendenziell steigen, bewegen sich die Büromieten kaum. Wie im Vorjahr kostete ein Quadratmeter Bürofläche pro Monat und Quadratmeter 7,3 Euro. Immerhin gab es heuer keine Rückgänge.

Ein Plus gab es hingegen bei den Preisen für Betriebsgrundstücke (3,5 Prozent auf 122,5 Euro pro Quadratmeter) und den Mieten für Geschäftsflächen (3,6 Prozent auf durchschnittlich elf Euro pro Monat und Quadratmeter). Hier sind die Ausreißer besonders groß: In sehr guten Lagen in der Wiener Innenstadt zahlt man heuer 237 Euro Miete, um zwölf Prozent mehr als vor einem Jahr. (b. l.)

(c) Die Presse

("Die Presse", Print-Ausgabe, 29.06.2016)

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