Agrana will serbische Zuckerfirma Sunoko übernehmen

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ARCHIVBILD : AGRANA - ZUCKERFABRIK LEOPOLDSDORFAPA
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Die Absichtserklärung für eine Mehrheitsübernahme wurde.unterzeichnet. Sunoko ist der größte Rübenabnehmer in Serbien und am Balkan.

Der bösennotierte Frucht-, Stärke-und Zuckerkonzern Agrana will das serbische Zuckerunternehmen Sunoko mehrheitlich übernehmen. Mit den Eigentümern - zu 100 Prozent Agri Europe Cyprus - sei eine Absichtserklärung "mit dem Ziel einer Einigung über eine Mehrheitsbeteiligung" unterzeichnet worden, teilte Agrana am Mittwoch mit. Sunoko sei der größte Rübenabnehmer des Landes und am Balkan.

Die geplante mehrheitliche Übernahme wird die Zuckerproduktion von Agrana um ein Drittel steigen lassen. Der Kaufvertrag muss aber noch ausverhandelt werden und die Wettbewerbshüter dann grünes Licht geben, sagte Agrana-Chef Johann Marihart zur APA. "Zucker ist ein wichtiges Standbein und gehört zum Kerngeschäft."

Zuckerpreis ab 2017 liberalisiert

Die Agrana hat in den vergangenen Jahren mehrfach Interesse gezeigt, Zuckerfabriken am Westbalkan zuzukaufen. Sunoko produziert Überschüsse und darf 180.000 Tonnen Zucker jährlich zollfrei in die EU einführen. Der serbische Zuckerkonzern verfügt über drei Zuckerfabriken und hat 490 Mitarbeiter. Der Agrana-Chef verwies auf den "potenten" Zuckerrübenanbau im Norden Serbiens und die Zucker-Überschüsse von Sunoko könne man dann in die "Defizitländer" Bosnien-Herzegowina, Rumänien und Bulgarien liefern.

Der Weltmarkt-Zuckerpreis ist vom Rekordhoch Anfang 2011 bei 35 US-Cent pro Pfund bis auf 10 Cent im Sommer 2015 abgestürzt und notiert derzeit wieder deutlich höher bei 20 Cent. Der EU-Zuckermarkt war bisher mit Quoten und Mindestpreisen geschützt, wird aber im Jahr 2017 mit der Abschaffung der Quoten liberalisiert.

Die Agrana hat in der letzten Rübenkampagne 2015/16 rund 5,4 Mio. Tonnen Rüben verarbeitet und daraus rund 800.000 Tonnen Zucker hergestellt. Im Segment Zucker ist die Agrana neben Österreich in Bosnien-Herzegowina, Rumänien, Slowakei, Tschechien und Ungarn präsent.

(APA)

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