AUA streicht 300 Osteuropa-Flüge vom Sommerflugplan

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THEMENBILD: AUA/FLUGLINIEAPA/HELMUT FOHRINGER
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Zahlreiche Strecken werden ausgedünnt, da die Airline mit den Schulungen für die Piloten nicht nachkomme, so AUA-Chef Kratky. Die Gewerkschaft gibt der AUA-Personalplanung ein "Nicht genügend".

Die AUA streicht im Juli und August 300 Flüge - von insgesamt 23.000. Betroffen sind Ziele in Osteuropa. Damit reagiert die Lufthansa-Tochter auf Pilotenengpässe. Ungeplante Flugausfälle, wie sie zuletzt immer wieder vorkamen, sollen damit der Vergangenheit angehören. "Es ist mir lieber, 99 Prozent des Programmes zuverlässig zu fliegen als 100 Prozent unzuverlässig", sagte AUA-Chef Kay Kratky.

Die AUA komme mit den Pilotenschulungen nicht nach, räumte Kratky ein. Einerseits müsse die Hälfte der 1.000 Piloten des Hauses im Rahmen der Karriereplanung im Laufe von zwei Jahren umgeschult werden. Andererseits würden laufend neue Piloten aufgenommen - 100 waren es schon, 70 weitere werden heuer eingeschult. Allerdings reichten die Schulungskapazitäten nicht für beides. Dazu komme, dass die AUA nur drei Flugzeuge mit Crew (Wet-Lease) dazumieten konnte, statt der gewünschten fünf. "Wir erwarten eine Entspannung der Situation ab dem Spätherbst oder gegen Jahresende", so Kratky.

Verärgert zeigt sich die Gewerkschaft. „Nicht nur für die SchülerInnen im Osten des Landes gibt es heute Zeugnisse, auch ich vergebe ein Zeugnis. Nämlich ein Armutszeugnis an die AUA“, so Johannes Schwarcz, Vorsitzender des Fachbereichs Luftfahrt in der Gewerkschaft vida. Die Ursachen der Bruchlandung bei der Personalplanung sind für Schwarcz bei den Ex-AUA-Vorständen Jaan Albrecht und Klaus Froese zu suchen: „Ihre Planungen für den Flugbetrieb haben das Unternehmen ins Chaos gestürzt."

Keine Spekulation über vergangene Fehler

Gestrichen werden Kurzstreckenflüge nach Osteuropa, wobei Destinationen "ausgedünnt" würden, die bisher mehrmals täglich angeflogen werden. Konkret nennt die AUA Sofia Bukarest, Prag, Kosice, Sibui. Aber es werde noch "gerechnet", einen Streichungsplan für den ganzen Sommer gibt es noch nicht. Kein Ziel soll ganz ausfallen. Schon ab morgen werden Flüge gestrichen, Kunden erhielten Vorschläge für Umbuchungen, von denen sie kostenlos zurücktreten können, so Kratky.

"Aus Planungssicht wird es bei diesen Ausfällen bleiben", versicherte Kratky. Allenfalls könnten technische Defekte oder Wetterkapriolen noch zu zusätzlichen Flugausfällen führen. Über Managementfehler in der Vergangenheit wollte Kratky, der seit zehn Monaten die AUA führt, nicht spekulieren. Er habe aber ein gewissen Verständnis, dass man in einer Phase "wenn ein Fast-Konkurs im Raum steht und die Frage, ob ein Unternehmen überhaupt in der Zukunft noch weiter existiert", andere Prioritäten habe, als für den stabilen gesicherten Regelbetrieb vorzusorgen.

(APA)

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