OMV steht ohne Konzernbetriebsrat da

Watering cans are palced in front of the logo of Austrian energy group OMV at a gas station in Vienna
Watering cans are palced in front of the logo of Austrian energy group OMV at a gas station in ViennaREUTERS
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Der Machtkampf im OMV-Betriebsrat eskalierte. AK und Gewerkschaft konnten den Konflikt nicht schlichten.

Nach Streitereien zwischen den Belegschaftsvertretern steht der OMV-Konzern seit kurzem ohne Konzernbetriebsrat da, berichtet der "Standard" in seiner Dienstag-Ausgabe. Grund sei ein Zwist zwischen dem bisherigen Vorsitzenden des Gremiums und seinen Kontrahenten, wobei beide Seiten Rechtsgutachten für ihre Position erstellen ließen. AK und Gewerkschaft hätten den Konflikt nicht schlichten können. Die Auflösung des Konzernbetriebsrat sei den Mitarbeitern in einer kleinen Versammlung am Donnerstag mitgeteilt worden, berichtete die Zeitung vorab am Montagabend online. Österreichs größter Industriekonzern zählte zuletzt knapp 23.700 Leute.

Vertreter der verschiedenen Betriebsratskörperschaften im Konzern sollen schon seit langem streiten, es geht um den Vorsitz im Konzernbetriebsrat, heißt es. Die Wurzeln der Auseinandersetzung sollen in den Mai 2012 zurückreichen, als der langjährige OMV-Konzernbetriebsratschef Leopold Abraham in Pension gegangen ist und seinen Vize, Martin Rossmann - demnächst 46 Jahre alt - mit der Führung des Gremiums bis zur nächsten Wahl, die im November 2012 fällig gewesen sein soll, betraute; gewählt worden sei nie, Rossmann sei aber geblieben.

2012 fand keine Wahl statt

Das soll laut "Standard" die übrigen Belegschaftsvertreter auf die Palme gebracht haben. In der OMV gibt es Betriebsratskörperschaften für die AG sowie die Bereiche Solutions, Exploration & Produktion, Gas sowie Refining & Marketing. Sie alle beschicken aliquot den Konzernbetriebsrat und wählen einen Vorsitzenden aus ihrer Mitte. Da 2012 aber keine Wahl stattfand, bestreiten Rossmanns Kontrahenten, dass es überhaupt einen Konzernbetriebsrat plus Vorsitzenden gibt. Rossmann habe vor rund zehn Tagen eine konstituierende Sitzung einberufen, auch die sei aber wieder abgesagt worden - angeblich wegen dessen "selektiver Einladungspolitik"; Vertreter mehrerer Töchter seien nämlich nicht informiert worden.

Angeblich soll es nun im Herbst einen neuen Versuch für Wahlen geben, ohne Rossmann, wie es heißt.

>>> Bericht auf "derstandard.at"

(APA)

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