"Zika-Impfstoffkandidat": Valneva-Aktie hebt an Börse ab

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Die Basis ist ein schon zugelassener Impfstoff gegen die Japanische Enzephalitis. Die Aktie legte am Vormittag um knapp 20 Prozent zu.

Der in Wien börsennotierte Impfstoffentwickler Valneva hat einen "Zika-Impfstoffkandidaten" entwickelt. Wenn es die Behörden genehmigen, könnte Valneva "schon in den kommenden Monaten mit den klinischen Untersuchungen starten", heißt es in einer Mitteilung auf der Homepage des Unternehmens. Wenn nötig, könne man "schnell eine beträchtliche Anzahl an Dosen für den Notfall produzieren".

Basis für die Entwicklung ist der Valneva-Impfstoff gegen Japanische Enzephalitis, der bereits in den USA, der EU und einigen anderen Ländern zugelassen ist. Valneva forscht seit Anfang Februar an dem Zika-Impfstoff und hat nun nach eigenen Angaben einen "hochreinen, inaktivierten Impfstoff auf der Herstellungsplattform seines Japanische-Enzephalitis-Impfstoffes generiert".

""Geringes regulatorisches Risiko"

Beide Krankheiten werden durch von Insekten übertragene Flaviviren ausgelöst. "Durch die Ähnlichkeiten im Herstellungsprozess, könnte Valnevas Zika-Impfstoffkandidat schnell und zu attraktiven Kosten in den klinischen und kommerziellen Produktionsanlagen (für japanische Enzephalitis) hergestellt werden", gibt sich das Unternehmen optimistisch. Außerdem gebe es ein "geringes regulatorisches Risiko", weil die Impfstoffart den Behörden grundsätzlich schon bekannt sei.

Der Impfstoff werde voraussichtlich für Frauen im gebärfähigen Alter, darunter auch Frauen, die möglicherweise bereits schwanger sein könnten, verwendet. Darum sei der inaktivierte Impfstoff sicherer als ein Lebendimpfstoff oder ein fortpflanzungsfähiger Virusimpfstoff, da diese im Falle einer Schwangerschaft theoretisch in die Plazenta eindringen und den Fötus infizieren könnten.

Die Aktie lag gegen elf Uhr mit knapp 20 Prozent im Plus. Valneva ist am Euronext-Paris sowie an der Börse Wien gelistet und hat Standorte in Frankreich, Österreich, Schottland, Kanada und Schweden mit ungefähr 400 Mitarbeitern. Derzeit hat das Unternehmen zwei Reiseimpfstoffe am Markt und weitere Impfstoffe in Entwicklung.

(APA)

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