Palfinger wird zum Schiffsausrüster

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Der Salzburger Kranhersteller konnte seinen Umsatz in den ersten sechs Monaten um knapp zehn Prozent steigern und kauft groß in Norwegen zu.

Wien. „Ich weiß, dass wir das in der Vergangenheit immer wieder gesagt haben.“ Aber auch diesmal sei das erste Halbjahr das beste gewesen, sagt Herbert Ortner, Vorstand des Kranherstellers Palfinger. Das Unternehmen konnte seinen Umsatz in den ersten sechs Monaten dieses Jahres um knapp zehn Prozent auf 665,6 Mio. Euro steigern.

Auch das Konzernergebnis verbesserte sich, und zwar um rund 15 Prozent. Vor allem in Europa sei das Geschäft in fast allen Produktbereichen gut gelaufen, sagt Ortner. In den anderen Regionen der Welt war das Umfeld jedoch eher gedämpft.

Das Unternehmen habe die Schwäche im Marinemarkt dazu genutzt, Zukäufe zu tätigen, sagt Ortner. „Der Aufschwung kommt wie das Amen im Gebet. Wir versuchen, uns jetzt dafür aufzustellen.“

Zukäufe in Norwegen

So hat Palfinger per Ende Juni den Kauf des Unternehmens Harding abgeschlossen, eines norwegischen Spezialisten für Rettungsausrüstung. Erst kürzlich legte man ein Übernahmeangebot für den Schiffsausrüster TTS Group. Die Annahmeschwelle für das Angebot liege bei 90 Prozent, sagt Ortner. Erreiche man sie, wolle man die Firma so schnell wie möglich von der Osloer Börse nehmen. TTS hat Joint Ventures mit den beiden größten chinesischen Schiffswerften, so Ortner. 60 Prozent des weltweiten Schiffneubaus erfolgen dort. Mit dem Zukauf würde Palfinger nicht nur unter die Top drei Anbieter der weltweiten Schiffsausrüster vorrücken, sondern könnte auch seinen Marktanteil in China vergrößern. Im kommenden Jahr will sich das Unternehmen auf die Integration seiner Zukäufe konzentrieren.

Derzeit erzielt Palfinger mehr als 60 Prozent seines Umsatzes in Europa, Afrika und dem Nahen Osten. In Zukunft soll es nur noch ein Drittel sein, Amerika und Asien dafür sollen an Bedeutung gewinnen. Zumindest ist dies das strategische Ziel für 2017. In den USA kündigte Ortner eine Umstrukturierung an, da man dort Schwierigkeiten habe, mit der Konkurrenz mitzuhalten. Auch die Geschäfte in Südamerika, Russland und China hätten noch nicht das gewünschte Ausmaß erreicht. Die Akquisitionen sollen dabei helfen. (nst/ag.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 28.07.2016)

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